Dortmund. Borussia Dortmund hat mit dem 2:0 gegen St. Petersburg den Fehlstart in der Champions League abgewendet. Am Samstag wartet Arminia Bielefeld.
Fast alle Flanken fanden ihr Ziel. Mal hoch, mal flach flogen die Bälle in den Strafraum, wo ein Spieler von Borussia Dortmund lauerte. Es kamen einige schöne Treffer dabei heraus, die nur einen Nachteil hatten: Sie fielen am Donnerstagmorgen im Training, sie fielen bei einer Übung ohne Gegenspieler, und der präzise Flankengeber war Edin Terzic. Der ist Co-Trainer von Lucien Favre – und daher eher keine Alternative für die Startelf.
Dortmunder Flügelspiel lahmte
Dabei könnte der BVB einen, der genaue Flanken schlägt, gut gebrauchen: Beim 2:0 (0:0)-Sieg am Mittwochabend im Champions-League-Spiel gegen Zenit St. Petersburg nämlich hatte das Flügelspiel gehörig gelahmt – sehr zu Favres Missfallen. „Außen, außen“, brüllte der Trainer immer wieder, ungewohnt energisch und so oft, dass er nach Schlusspfiff eine recht kratzige Stimme hatte. Doch die Spieler hörten ihn nicht oder wollten ihn nicht hören. Immer wieder zogen die Flügelspieler Jadon Sancho und Giovanni Reyna nach innen, wo sich eh schon alles knubbelte – weil Zenit mit zehn Mann den eigenen Strafraum verbarrikadierte.
„Wir wollten mehr über die Flügel spielen, aber Sancho und Reyna waren zu viel innen“, monierte Favre. „Es war zu einfach zu verteidigen, es war nicht sehr effizient.“ Und so dauerte es, bis Sancho durch einen Foulelfmeter (78.) und Erling Haaland (90.+1) für den erlösenden Sieg sorgten. „Es war alles nicht so einfach, denn es war Druck auf dem Kessel“, sagte Sportdirektor Michael Zorc. Denn nach dem 1:3 im ersten Spiel bei Lazio Rom wäre alles andere als ein Sieg gegen Zenit zu wenig gewesen.
Bielefeld als Bewährungsprobe für Dortmund
Der Druck ist nun geringer, aber längst nicht alles ist gut. Sancho läuft noch immer der überragenden Form aus der Vorsaison hinterher, Kapitän Marco Reus ist nach langer Pause noch nicht voll auf der Höhe, die 17 Jahre alten Toptalente Giovanni Reyna und Jude Bellingham lassen gerade erkennen, dass man in diesem Alter noch nicht konstant auf höchstem Niveau spielen kann.
Von daher mag sich in Dortmund niemand beruhigt zurücklehnen, auch wenn am Samstag bei Arminia Bielefeld (15.30 Uhr/Sky) eine vermeintlich einfache Aufgabe bevorsteht. „Ich erwarte Bielefeld deutlich aggressiver als Zenit“, warnt Zorc. „Da wird eine hohe kämpferische Note ins Spiel gebracht, da müssen wir dagegenhalten. Das ist eine Bewährungsprobe für uns.“