Dortmund. Das 3:0 im Derby gegen Schalke beruhigt die Debatten beim BVB. Aber die eigentliche Reaktion muss nun gegen Zenit St. Petersburg kommen.
Der Himmel über Dortmund ist grau am Sonntag. Und als sich die Profis der Borussia am Trainingsgelände in Brackel zum Auslaufen versammeln, tun sie das unter leichtem Nieselregen. Eigentlich würde man ja strahlenden Sonnenschein über Dortmund erwarten am Tag nach einem rauschenden 3:0 (0:0)-Derbysieg gegen den Revierrivalen Schalke 04, von daher passt das Wetter nicht so recht.
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Andererseits herrscht in Dortmund auch keine Euphorie nach dem Sieg durch Tore von Manuel Akanji (55.), Erling Haaland (61.) und Mats Hummels (78.). „Wir haben das Derby in guter Manier gewonnen, unsere Hausaufgaben erledigt, gut gearbeitet, eine Reaktion gezeigt“, sagt Michael Zorc im Gespräch mit dieser Redaktion. „Das war nicht brillant, aber gute Arbeit.“
Keine Euphorie in Dortmund
Überschäumende Begeisterung klingt anders. Aber Schalke ist eben kein Maßstab mehr. Ein Derbysieg ist Pflicht, so wie gegen Mainz oder Augsburg. Er tut zwar gut, er macht aber die 1:3-Niederlage im Champions-League-Spiel bei Lazio Rom nicht wieder wett. Und so schaltete man beim BVB schnell um auf das nächste Champions-League-Spiel gegen Zenit St. Petersburg am Mittwoch (21 Uhr/Sky). „Sankt Petersburg ist deutlich stärker“, sagt Zorc. „Trotzdem war natürlich Druck auf dem Kessel. Deswegen hat es die Mannschaft gut gemacht.“
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Denn ein Punktverlust gegen den Revierrivalen wäre ein herber Stimmungsdämpfer gewesen und hätte auch die Diskussionen um Trainer Lucien Favre massiv verschärft. Die Spieler wussten, dass sie in der Pflicht standen, das hatte auch Mats Hummels nach dem Spiel deutlich gemacht. Noch sei der BVB nicht so weit, dass er in jedem Spiel das Maximum abrufe, das sei der Unterschied zu Spitzen-Teams wie dem FC Bayern.
Zorc freut sich über Selbstkritik der BVB-Profis
Zorc hat das gefallen: „Ich finde es gut, wenn die Spieler so selbstkritisch damit umgehen. Aber die eigentliche Reaktion muss jetzt natürlich gegen Sankt Petersburg kommen. Denn in der Gruppe gilt es jetzt, da haben wir nur noch fünf Spiele und brauchen einen Sieg, um uns zurückzumelden.“
Der Druck bleibt – und ein paar Irritationen auch: Denn Favre ließ zwar wieder Roman Bürki spielen, legte sich aber auch auf mehrfache Nachfrage nicht auf eine klare Rangordnung im Tor fest. Im Klub hätte man sich eine solch klare Ansage gewünscht, aber man weiß ja, dass das eher nicht Favres Art ist, er legt sich öffentlich ungern fest. Solange er dafür erfolgreiche Spiele abliefert, werden ihm die Schwächen in der Außendarstellung nachgesehen.