Dortmund. Borussia Dortmund war für Schalke 04 im Revierderby eine Nummer zu groß. Der BVB siegte mit 3:0 (0:0).

55 Minuten lang tat sich Borussia Dortmund im Revierderby gegen den FC Schalke 04 sehr schwer und rannte oft vergeblich an. In der Schlussphase schossen Manuel Akanji (55.), Erling Haaland (61.) und Mats Hummels (78.) aber einen hochverdienten 3:0 (0:0)-Erfolg heraus. Die Dortmunder kletterten in der Tabelle auf den dritten Platz, Schalke blieb zum 21. Mal in Folge ohne Liga-Sieg und ist nun Vorletzter.

Auch interessant

Beide Trainer hatten ihre Startelf auf mehreren Positionen verändert. Lucien Favre kehrte im Vergleich zur 1:3-Niederlage in der Champions League bei Lazio Rom zu einer Taktik mit Viererkette zurück und tauschte fünf Spieler aus. Bemerkenswert: Roman Bürki stand wieder für Marwin Hitz zwischen den Pfosten. Kapitän Marco Reus musste auf die Bank. Vier Änderungen nahm Schalkes Trainer Manuel Baum eine Woche nach dem 1:1 gegen Union Berlin vor. Er entschied sich für eine komplizierte 3-3-2-2-Taktik. In der Abwehr kam Malick Thiaw (19) zu seinem ersten Startelf-Einsatz in der Bundesliga.

BVB zur Pause überlegen - aber kaum mit Chancen

Ab der ersten Sekunde des Spiels entwickelte sich vor 300 Zuschauern der erwartete Verlauf. Allein in der ersten Hälfte kamen die Dortmunder auf 77 Prozent Ballbesitz. Doch dem hohen Favoriten gelang es nur selten, die Deckung der Königsblauen ernsthaft in Gefahr zu bringen. Das lag vor allem daran, dass die Schalker aus ihren sehr limitierten Mitteln das Beste machten. Sie verteidigten diszpliniert und engagiert, vor allem Abwehrchef Salif Sané störte ein ums andere Mal die Dortmunder Kombinationen. Und von draußen dirigierte Trainer Manuel Baum die Verteidigung wie ein zusätzlicher Abwehrspieler. Zogen die Dortmunder vor dem Strafraum ein Powerplay auf, rief er zum Beispiel unentwegt „Fuß vor! Fuß vor! Fuß vor!“ Und meist gelang das auch: Einige Dortmunder Schüsse wurden geblockt.

Auch interessant

Auch deshalb kam der BVB vor der Pause bei aller Überlegenheit nur zu drei guten Chancen. In der elften Minute schoss Erling Haaland nach einem Fehlpass von Schalkes Kapitän Omar Mascarell aus kurzer Distanz aufs Tor - der Ball flog aber in die Arme von Torwart Frederik Rönnow. Der Däne war auch in der 16. Minute gefordert. Nach einem Haaland-Pass schoss Thomas Meunier aufs Tor - Rönnow parierte stark mit der rechten Hand. Besonders knapp war es in der 31. Minute. Mahmoud Dahoud schoss aus 25 Metern Entfernung aufs Tor, doch der Ball flog auf die Latte.

BVB-Verteidiger Akanji bricht Schalker Gegenwehr

Und Schalkes Offensivbemühungen? Ein Schuss von Gonçalo Paciencia wurde zur Ecke geblickt (25.), ein Versuch von Bastian Oczipka geblockt (34.), mehr passierte nicht in der Dortmunder Spielhälfte. Zur Pause stand es 0:0 - ein Teilerfolg für die unterlegenen Schalker.

Auch interessant

Auch in der zweiten Hälfte fanden die Dortmunder zunächst keine Lücke in Schalkes Deckung. Gefährlich wurde es erstmals in der 55. Minute - und auch nur, weil Salif Sané nach einer Dortmunder Flanke beinahe ein Eigentor unterlaufen wäre. Er lenkte den Ball mit dem Kopf zur Ecke. Und die Standardsituation brachte dem BVB das 1:0. Raphael Guerreiro schoss den Ball nach einem Doppelpass mit Julian Brandt aufs Tor. Schalke-Torwart Rönnow konnte den Ball nur abklatschen lassen, BVB-Verteidiger Manuel Akanji war schneller als Sané und Thiaw - Tor!

Nun war Schalkes Widerstand gebrochen. Nur sechs Minuten später fiel das nächste Tor. Jadon Sancho spielte den Ball in den Lauf von Erling Haaland. Der Norweger lief Matija Nastasic davon und schlenzte den Ball über Rönnow hinweg zum 2:0 ins Netz. Und satt war der BVB noch nicht. Haaland scheiterte an Rönnow (68.), Giovanni Reynas Schuss wurde zur Ecke abgefälscht (69.), und Mats Hummels erhöhte per Kopf nach einer Ecke sogar auf 3:0 (78.) - die Führung war nun in der Höhe verdient. Entlastung der Schalker? Gab es nicht. Sie wirkten langsam, behäbig - auch unter Baum haben sie in der Offensive noch keine Mittel gefunden. Während der ersten Hälfte hatte Baum noch „Spielt Fußball! Traut Euch was!“ gerufen - nach dem ersten Gegentor dann aber nicht mehr.

Wichtige Aufgaben für Schalke

Auch interessant

Auf die Schalker warten nun zwei ganz wichtige Aufgaben. Sie treffen auf den Aufsteiger VfB Stuttgart (30. Oktober) und treten beim Schlusslicht FSV Mainz 05 (7. November) an. Dann soll die schwarze Serie enden. Der BVB empfängt am Mittwoch in der Champions League Zenit St. Petersburg (21 Uhr/Sky) - ein Gegner, der sich länger wehren dürfte als die Schalker im Derby.

BVB - Schalke - hier können Sie den Live-Ticker nachlesen:

BVB - Schalke 0:0