Dortmund. Der BVB untermauert, dass er der ernsthafteste Konkurrent des FC Bayern ist. Erfreulich ist aber auch etwas Anderes. Ein Kommentar.
Es ist nicht immer leicht, nach einem Fußballspiel einen Gewinner des Spiels zu küren, auch nicht nach einem derart klaren Ergebnis wie dem 3:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach. Wen soll man hervorheben? Roman Bürki, der beim Stand von 0:0 verhinderte, dass das Pendel in Richtung der Gladbacher ausgeschlagen wäre? Die Innenverteidiger, die kaum Chancen zuließen? Giovanni Reyna, den 17-Jährigen, der das 1:0 schoss und den Elfmeter zum 2:0 herausholte? Erling Haaland, der doppelt traf? Oder Trainer Lucien Favre, der seine Mannschaft gut eingestellt hatte?
Mehr News und Hintergründe zu Borussia Dortmund:
- BVB: Mit Marco Reus kehrt die Seele des Spiels zurück
- BVB: So läuft die Rückkehr der Zuschauer gegen Gladbach
- Ex-BVB-Profi Neven Subotic findet neuen Verein
- Transfer perfekt: BVB-Talent verlängert und wird verliehen
- BVB: Warum Mario Götze seine Rückkehr nach Dortmund bereut
Auch interessant
Die reichhaltige Auswahl zeigt: Der BVB hat einen guten Start in die Saison hingelegt, er hat beim Sieg gegen Gladbach einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen. Natürlich gelang noch nicht alles, natürlich holperte es hier und da noch in den Kombinationen, natürlich lieferten einzelne Spieler wie Zugang Thomas Meunier ausbaufähige Leistungen ab. Und natürlich ist gerade einmal eine Partie gespielt. Dennoch lässt sich nach diesem Spitzenspiel festhalten: Wieder einmal dürfte der BVB der ernsthafteste Konkurrent für den ewigen Titelfavoriten FC Bayern werden.
Bei BVB-Sieg: Endlich wieder Bundesliga-Stimmung auf den Rängen
Und deswegen gab es viele Gewinner an diesem Abend. Sehr viele sogar, nämlich 9.315. Die 15 Spieler, die für den BVB zum Einsatz kamen – und die 9.300 Zuschauer, die im Stadion sein durften, erstmals seit März, seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Natürlich, es war atmosphärisch weit entfernt von der Stimmung, die 81.365 Zuschauer entfachen können. Doch auch die 9.300 entfachten zwischenzeitlich eine ordentliche Lautstärke und sorgten dafür, dass zu dem Bundesliga-Fußball auf dem Rasen auch endlich wieder Bundesliga-Stimmung auf den Rängen kam. Kein Vergleich mit der freudlosen Stimmung rund um die Geisterspiele im Mai und Juni.
Und: Die Zuschauer verhielten sich diszipliniert, achteten die Mindestabstände und die sonstigen Regeln. Und das war vielleicht die beste Nachricht dieses Tages: Dass das Experiment der Zuschauer-Rückkehr zumindest an diesem Tag in diesem Stadion gelungen ist, dass in Zeiten der Pandemie ein kleiner Schritt in Richtung Normalität möglich war.