Dortmund. Giovanni Reyna ist erst 17, aber dennoch selbstbewusst und ambitioniert. Mit dem BVB will er am liebsten mehrere Titel holen.
Nein, so kann und will Giovanni Reyna das nicht stehen lassen. Ein anstrengendes Jahr steht bevor? „Ein aufregendes Jahr“, korrigiert der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund lächelnd. „Wir wissen dass es ein langes Jahr mit vielen Spielen wird, aber man darf das nicht negativ sehen. Wir freuen uns alle auf die Saison.“ Außerdem, meint der 17-Jährige, liegt ja auch eine Chance in dem dichten Spielplan: „Das ergibt mehr Möglichkeiten für junge Spieler und alle anderen in unserem großen Kader, Spielzeit zu bekommen“, meint er
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Reyna mag erst 17 sein, aber er spricht längst wie ein alter Hase, selbstsicher, mit fester Stimme und ohne eine Spur von Nervosität. Er spielt ja auch längst wie ein alter Hase.
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Reyna, das lässt sich mit Sicherheit sagen, ist einer der ganz großen Gewinner der BVB-Vorbereitung, die am Montag mit dem DFB-Pokalspiel beim MSV Duisburg (20.45 Uhr/ARD) zu Ende geht. Der Offensiv-Allrounder hinterließ in den Testspielen einen hervorragenden Eindruck, schoss Tore, bereitete Tore vor und bewegte sich mit erstaunlicher Sicherheit und Abgeklärtheit über den Platz.
BVB: Giovani Reyna ist endgültig im Dortmunder Star-Ensemble angekommen
Seit einem halben Jahr ist Reyna Teil der Profimannschaft, seitdem hat er riesige Schritte nach vorne gemacht. Sein Trainer Lucien Favre allerdings hat ihn schon viel länger auf dem Zettel, nahm ihn vor einem Jahr in der Vorbereitung mit auf US-Reise – und schwärmt auch in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder vom 17-Jährigen. „Er ist sehr, sehr clever“, lobt der Schweizer. „Er läuft viel, verteidigt auch sehr richtig, das ist wichtig für einen Angreifer. Er macht das sehr gut.“
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Schon gegen Ende der vergangenen Saison spielte der junge US-Amerikaner eine immer wichtigere Rolle, sammelte auch einige Startelf-Einsätze. Und jetzt ist er endgültig angekommen im Dortmunder Star-Ensemble. „Selbstbewusstsein ist am wichtigsten und davon habe ich in den sechs Wochen Vorbereitung viel gesammelt“, sagt Reyna selbst. „Ich kenne meine Mannschaftskollegen jetzt besser – und sie akzeptieren mich jetzt voll und erwarten auch von mir, dass ich eine starke Saison spiele.“
Erst einmal aber gilt es, sich einen festen Platz im Team zu erkämpfen, und das ist in den vergangenen Tagen nicht unbedingt leichter geworden – denn Kapitän Marco Reus, der sich wie Reyna auf der Spielmacherposition am wohlsten fühlt, steht nach langer Verletzungspause wieder zur Verfügung. „Er hat so viel für diesen Klub getan und ist ein Weltklassespieler“, sagt Reyna. „Natürlich haben wir einen gesunden Wettbewerb und es ist vermutlich nicht so leicht für mich, wie es hätte sein können, wäre er verletzt. Aber es ist großartig für das Team, in wieder dabei zu haben.“
Giovanni Reyna träumt von Champions-League-Sieg mit Borussia Dortmund
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Spielen würde er dennoch gerne, daraus macht er keinen Hehl. „Ich möchte so viel spielen, wie ich kann, möchte öfter in der Startelf stehen, möchte Tore und Vorlagen geben und dem Team helfen, so gut ich kann“, sagt der 17-Jährige – und lässt auch in Sachen Saisonziel seinem Selbstbewusstsein freien Lauf: „Ich will versuchen, Meister zu werden, das will die übrigen Mannschaft auch. Auch den DFB-Pokal wollen wir holen. Und wir wollen versuchen die Champions League zu gewinnen, weil der BVB ein großer Klub ist.“ Das ist deutlich offensiver, als es die BVB-Bosse sind, die in diesem Jahr gar kein offizielles Saisonziel verkünden.
Doch Reyna sieht keinen Sinn in allzu großer Zurückhaltung: „Ich spiele nie, um nicht zu gewinnen“, sagt er. „Ich bin sicher, dass die ganze Mannschaft das genauso sieht. Wir gehen nicht in die Saison und erwarten, dass Bayern Meister wird. Wir erwarten, dass wir Meister werden.“ Und die Chancen seien groß: „Und wir haben eine gute Chance, wir haben eine richtig gute Mannschaft.“
Und man habe „mehr Tiefe im Kader, es sind einige aufregende Spieler dazugekommen“. Jude Bellingham etwa, ebenfalls erst 17 – und ebenso dicht an der Startelf. Könnte also in der kommenden Saison ein 17-jähriges Mittelfeldduo auflaufen und würde es dann nicht an Erfahrung fehlen? „Wenn du gut genug bist, bist du alt genug“, sagt Reyna lapidar.
BVB-Talent Giovanni Reyna warnt vor dem MSV Duisburg
Das kann er schon am Montag beim MSV beweisen: „Einen Pokalkampf“ erwartet der 17-Jährige, der nicht mehr viel auf den 5:1-Sieg gegen die Zebras in der Vorbereitung gibt: „Jetzt ist es anders, jetzt ist es ein Pflichtspiel“, warnt er. „Sie werden kämpfen, wir müssen sie ernst nehmen. Sie werden tief stehen, aber mit unserer Qualität sind wir in jedem Fall in der Lage, zu gewinnen.“
An den Pokal zumindest hat Reyna beste Erinnerungen, zumindest persönlich: Im Achtelfinale bei Werder Bremen, das letztlich 2:3 verloren ging, schoss er ein herrliches Tor, als er mehrere Gegenspieler aussteigen ließ und den Ball dann aus 20 Metern in den Winkel zirkelte. „Das war Instinkt“, sagt er heute. „Julian Brandt hat mir den Ball gegeben, und dann hat mein Instinkt übernommen. Ich habe ein paar Gegner ausgespielt, dann den Winkel gesehen und versucht, da reinzuschießen. Das hat perfekt geklappt, es war ein schönes Tor, dass mich einen großen Schritt vorangebracht hat.
Gegen eine Wiederholung in Duisburg hätte wohl kein Dortmunder etwas einzuwenden.