Dortmund. Giovanni Reyna und Erling Haaland drängen gegen den Mainz in die Startelf. In der nächsten Saison könnten beide noch wichtiger werden.
Eine gewisse Genugtuung werden die BVB-Verantwortlichen Anfang der Woche verspürt haben, als die Liste der Nominierten für den Golden-Boy-Award durch die Medien schwappte, mit der die italienische Sportzeitung Tuttosport den besten U21-Spieler aus den europäischen Topligen sucht.
Denn in Jadon Sancho (20), Erling Haaland (19), Giovanni Reyna (17) und Sergio Gomez (19) dürfen gleich vier BVB-Profis auf die prestigeträchtige Auszeichnung hoffen, Sancho und Haaland zählen sogar zu den Favoriten. Der an den spanischen Zweitligisten SD Huesca verliehene Gomez arbeitet hingegen noch daran, sich überhaupt auf ein Topniveau zu hieven. Und Reynas Karriere startet gerade erst.
Trotzdem verdeutlichte der US-Amerikaner schon in der durch die Corona-Krise durcheinandergewirbelten Rückrunde seinen Wert für den BVB, heute (20.30 Uhr/Sky) beim Geister-Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 dürfte er erstmals den Anpfiff auf dem Rasen hören. Jedenfalls lässt Trainer Lucien Favre vor der Begegnung Veränderungen bei der Aufstellung durchblicken, da die Schwarz-Gelben die Qualifikation für die Champions League bereits gesichert haben.
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Gegen den Tabellenfünfzehnten aus Mainz wollen sie nun den zweiten Rang festigen, für den es bei der Verteilung der TV-Gelder eine höhere Summe gibt. Es fehlen die Verletzten Marco Reus (Aufbautraining), Thomas Delaney (Muskelverletzung), Dan-Axel Zagadou (Außenbandriss) und Mahmoud Dahoud (Knieverletzung).
Mehr Esprit, weniger Müdigkeit beim BVB
Neben Reyna drängt Haaland zum ersten Mal nach seiner kurzen Verletzungspause in die Startelf, beim 1:0-Erfolg am Wochenende über Fortuna Düsseldorf wurde er wie Reyna eingewechselt, köpfte den späten Siegtreffer in der Nachspielzeit. Beide verliehen dem ansonsten müden Offensivspiel der Schwarz-Gelben in ihren wenigen Einsatzminuten mehr Esprit.
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Daher könnte die Partie am Rhein ein Blick in die Kristallkugel gewesen sein, denn Haaland und Reyna zählen zu den Schlüsselspielern für die nahe BVB-Zukunft, in der endlich mal wieder mit der Meisterschale um den Borsigplatz gefahren werden soll (sofern dies trotz Corona möglich ist). Gerade wenn in diesem Sommer ein europäischer Topklub einen dreistelligen Millionenbetrag für Sancho überweist, wird die Bedeutung von Reyna und Haaland weiter steigen, da sie der Elf auf ganz unterschiedliche Art und Weise helfen.
Haaland entwickelte sich nach seinem Winterwechsel von RB Salzburg direkt zu einem der wichtigsten Spieler der Borussia. Elf Bundesliga-Treffer hat er in dieser Rückrunde bejubelt. Dazu zählen sechs Jokertore, mit einem weiteren würde er den Rekord von Freiburgs Nils Petersen knacken.
„Wir brauchen ihn, ich mag seine Mentalität“, erklärt Favre, warnt aber zugleich davor, die Belastung für den Norweger zu hoch zu schrauben. Haaland knabberte in dieser Saison an mehreren kleinen Verletzungen, deswegen arbeitet er an seiner körperlichen Verfassung, mache, so Favre, regelmäßig Spezialübungen. „Wir haben einen Plan mit ihm“, meint der Trainer. „Es ist gut, dass er jetzt wieder da ist und uns in den letzten Spielen wieder helfen kann“, betont Sportdirektor Michael Zorc.
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BVB-Profi Giovanni Reyna: Ein Wanderer zwischen den Linien
Während Haaland als Zielspieler fungiert, also Angriffe vollenden soll, wandert Reyna zwischen den gegnerischen Linien, nutzt die freien Räume. Bereits nach der Corona-Pause sollte Reyna im Revierderby gegen Schalke (4:0) beginnen, verletzte sich aber unglücklicherweise beim Aufwärmen, heute könnte er die nächste Chance erhalten. „Er ist ein Riesentalent, er kann fast alles“, lobt Favre. „Er versteht Fußball. Er läuft richtig, er verteidigt richtig. Ich freue mich, weiter mit ihm zu arbeiten.“
Wobei ja noch gar nicht feststeht, ob der Trainer in der kommenden Saison weiter mit dem BVB-Kader werkeln darf. Der 62 Jahre alte Schweizer sollte deswegen in den letzten drei Saisonspielen weiter Argumente für sich sammeln. Nach dem Duell gegen Mainz wartet RB Leipzig, gerade dieses Spiel gegen einen direkten Konkurrenten werden die BVB-Bosse genau analysieren. Denn die beachtenswerten Nominierungen beim Golden-Boy-Award erzeugen nicht nur Genugtuung, sie steigern auch die Erwartungshaltung