Essen. Laut Medienberichten soll Köln den Zuschlag für das Europa-League-Finale erhalten. NRW-Staatssekretärin Andrea Milz würde die Ausrichtung begrüßen.
Die Liste ist so lang, dass die Sitzung auf zwei Tage ausgedehnt wurde: Am Mittwoch und Donnerstag will das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (Uefa) den Fahrplan für den internationalen Fußball festzurren. Es geht um die EM, um die Champions und Europa League, die alle von der Corona-Krise betroffen sind. Aus NRW-Sicht wird vor allem der Mittwoch spannend: Dann wird bekannt gegeben, wo das Finalturnier der Europa League stattfindet. Laut "Corriere dello Sport" ist die Entscheidung bereits gefallen. Das Turnier soll vom 10 bis zum 21. August in den vier NRW-Städten Köln. Gelsenkirchen, Düsseldorf und Duisburg ausgetragen werd. Den Zuschlag für das Endspiel soll nach übereinstimmenden Medienberichten von "Bild" und "Kölner Stadt-Anzeiger" Köln erhalten haben. NRW-Staatssekretärin Andrea Milz würde die Ausrichtung begrüßen.
„Das Sportland NRW mit seinen sportbegeisterten Städten ist stets ein guter Gastgeber, auch in außergewöhnlichen Zeiten“, sagt Andrea Milz, NRW-Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, dieser Redaktion. „Wir würden uns sehr freuen, Mannschaften aus ganz Europa hier bei uns begrüßen zu dürfen. Gerade nach einer Phase, in der sich die Menschen nicht so frei in Europa bewegen konnten, wie sie es gewohnt waren. Das wäre ein gutes Signal.“
NRW-Staatssekretärin Milz: Hygiene-Konzept einhalten
Lange bevor es konkrete Beschlüsse gibt, sickerten einige Informationen durch. Der Europapokal soll spätestens ab den Viertelfinals in Turnierform fortgesetzt werden. Die Champions League (mit Bayern München und RB Leipzig) könnte in Lissabon fortgesetzt werden. Für die Europa League (mit Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen) rechnet sich NRW in gute Chancen aus. Auch die Stadt Frankfurt und die Rhein-Main-Region mit Sinsheim, Wiesbaden und Mainz macht sich Hoffnungen, doch Uefa und DFB favorisieren angesichts der besonderen Anforderungen in der Corona-Krise eine Austragung in nur einem Bundesland. Dass bei einem Finalturnier dieser Größenordnung besondere Vorsicht geboten sei, darauf weist auch CDU-Politikerin Milz hin: „Zwingende Voraussetzung ist die Einhaltung eines Hygiene- und Infektionsschutzkonzeptes, das den gesetzten Anforderungen entspricht.“
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Ursprünglich sollte das Finale der Europa Leagu Ende Mai in Danzig ausgetragen werden. Wegen der Corona-Pandemie musste der Wettbewerb im Achtelfinale Mitte März unterbrochen werden. Geplant ist nun laut „Sportbuzzer“, dass die Mannschaften an einem Ort einquartiert werden. Das Blitzturnier soll im k.o.-Modus ohne Rückspiele über die Bühne gehen. Gespielt würde unter anderem in der Veltins-Arena auf Schalke, in der Merkur-Spiel-Arena in Düsseldorf, im Kölner Rheinenergiestadion und in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg. „Wir würden uns natürlich sehr freuen“, hatte bereits MSV-Sprecher Martin Haltermann gesagt. Der Deutsche Fußball-Bund wollte sich nicht zu den Plänen äußern.
Fußballklubs aus Europa in NRW
Auch die Fußball-Fans in NRW dürften sich freuen, sagt Milz. "Da noch drei deutsche Mannschaften im Wettbewerb sind und zudem renommierte Fußballklubs aus Europa an dem Finale teilnehmen werden, würde es für die Fußballfans zumindest ein schöner Abschluss dieser ja ungewöhnlichen Saison."
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Für das Champions-League-Turnier, dessen Finale in Istanbul geplant war, hatte auch Frankfurt Interesse gezeigt. Allerdings soll Lissabon der Favorit sein. Das Finale ist für den 23. August anvisiert. Das Achtelfinal-Rückspiel des FC Bayern gegen den FC Chelsea (Hinspiel 3:0) soll aber noch in München stattfinden. RB Leipzig ist bereits für das Viertelfinale qualifiziert.
EM-Spielorte fraglich
München ist auch als Spielort der Europameisterschaft (11. Juni bis 11 Juli 2021) vorgesehen. Die Stadt hat bereits ihre Bereitschaft signalisiert, die drei Gruppenspiele und das Viertelfinale auch nächstes Jahr auszurichten. Die DFB-Elf würde in der bayrischen Landeshauptstadt auf die Vorrunden-Gegner Frankreich, Portugal und einen noch nicht qualifizierten Play-off-Sieger treffen. Ob alle zwölf Städte allerdings Ausrichter bleiben, ist noch offen. Die Spielorte Bilbao, Rom und Baku gelten als Wackelkandidaten.