Dortmund. Sebastian Kehl und Tomas Rosicky waren Garanten für Titel. Und Erling Haaland überragte sowieso - das traf längst nicht auf alle Angreifer zu.

Erling Haaland ist längst weitergezogen. Mittlerweile schießt der 20-jährige Ausnahmestürmer seine Tore für Manchester City in der Premier League. Als der Norweger im Winter 2020 von Red Bull Salzburg zu Borussia Dortmund wechselte, war aus BVB-Sicht nur zu erhoffen, wie sich die Dinge mit Haaland entwickeln würden.

2020: Erling Haaland bei seinem ersten Bundesligaspiel für den BVB in Augsburg.
2020: Erling Haaland bei seinem ersten Bundesligaspiel für den BVB in Augsburg. © firo

BVB: Erling Haaland in England auf Rekordjagd

86 Tore in 89 Spielen erzielte Haaland für Dortmund, werkelte am Sieg im DFB-Pokal 2021 entscheidend mit. Der Angreifer, der auch in England einen Rekord nach dem anderen bricht, ist ein Paradebeispiel für einen gelungenen Wintertransfer. Andere Transfers schlugen hingegen überhaupt nicht ein. Ein Überblick über Tops und Flops beim BVB.

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Ein Transferstreit zwischen dem BVB und dem FC Bayern hielt die Liga im Winter 2001/2002 in Atem. Sebastian Kehl hatte zunächst eine Vereinbarung mit den Bayern getroffen - gab kurz vor dem Weihnachtsfest jedoch den Wechsel zu den Westfalen bekannt. Dafür müsste er sich offensichtlich entschuldigen. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Ein halbes Jahr später wurde die Borussia mit Kehl Deutscher Meister. Bis heute arbeitet der 42-Jährige für den Verein, war lange Kapitän, stand 2013 im Champions-League-Finale und ist mittlerweile zum Sportdirektor aufgestiegen.

BVB gewinnt Wettbieten mit dem FC Bayern

Ein Jahr vor dem Kehl-Transfer kam es schon mal zum Wettbieten zwischen Dortmunder und Münchener Vereinsbossen. Objekt der Begierde: Tomas Rosicky. Für den hochtalentierten Tschechen überwies der BVB schließlich umgerechnet 14,5 Millionen - damals Bundesliga-Rekord - an Sparta Prag. Rosicky führte den Klub 2002 zum Meistertitel und ins Uefa-Cup-Endspiel.

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Winterpause 2007/2008. Wieder BVB gegen Bayern. Nur dieses Mal flossen nicht die ganz großen Summen. Und ein Streit war es auch nicht, als sich Dortmund die Dienste von Mats Hummels sicherte. Der damals 19-Jährige sollte die als „Opa-Abwehr“ verspottete Innenverteidigung aus Robert Kovac und Christian Wörns verjüngen. Später verpflichtete der BVB Hummels fest, 2016 zog es ihn zurück nach München. Seit dem Sommer 2019 trägt er wieder das schwarz-gelbe Trikot.

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Auf die Jugend setzte auch Thomas Tuchel. Im Winter 2015/2016 holte der 49-Jährige, der zuletzt von Paris Saint-Germain entlassen wurde, Christian Pulisic zu den BVB-Profis. Inzwischen kickt der Amerikaner für den FC Chelsea.

BVB: Kampl blieb nur ein halbes Jahr

Kevin Kampl wurde dagegen beim BVB nicht glücklich. Nach der schwachen Hinrunde 2014 kam Kampl aus Salzburg für 15 Millionen Euro nach Dortmund. Nach 19 Bundesliga-Partien und drei Vorlagen sowie einen Platzverweis im Pokal-Halbfinale beim FC Bayern wechselte er zu Bayer Leverkusen. Heute steht er bei RB Leipzig unter Vertrag und wurde im Mai Pokalsieger mit dem Klub.

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Gute Erfahrungen hatten sie in Dortmund mit Ebi Smolarek gemacht, den es im Winter 2004/2005 von Feyenoord Rotterdam ins Ruhrgebiet zog: 26 Treffer, 15 Vorlagen, Siegtorschütze im Revierderby. Da passte die Verpflichtung von Matthew Amoah im darauffolgenden Winter ins Bild. „Er gehört zu den Stürmern, die immer ihre Tore machen. Man kann ihn ein bisschen mit Ebi Smolarek vergleichen“, sagte BVB-Coach Bert van Marwijk über den damals 25-jährigen Ghanaer. 400.000 Euro überwies die Borussia an Vitesse Arnheim. Amoah traf nie.

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Emre Can konnte beim BVB nur selten überzeugen

Auch von Emre Can, einem der designierten Anführer im Mittelfeld, hatten sie sich in Dortmund mehr erhofft. Im Winter 2020 kam Can von Juventus Turin zum BVB. Der 28-Jährige spielte seitdem zwar regelmäßig, konnte aber nur selten überzeugen.