Düsseldorf. Neuer und ter Stegen werden in den kommenden Spielen beide zum Einsatz kommen. Ein BVB-Profi ist gesetzt – ein anderer hat gute Chancen.
Bundestrainer Joachim Löw ließ sich sehr weit in die Karten schauen vor dem EM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Weißrussland in Mönchengladbach am Samstag (20.45 Uhr/RTL). Da war zunächst die Torhüterfrage, die dieses Mal salomonisch gelöst wurde: „Manuel Neuer spielt gegen Weißrussland in Gladbach, Marc-André ter Stegen gegen Nordirland in Frankfurt“, verfügte Löw.
Und so ging es durch die gesamte Mannschaft, von hinten nach vorne. Die Dreierkette, zuletzt favorisiertes System in der Abwehr, bleibt dieses Mal im Schrank: „Wir werden mit nur zwei Innenverteidigern spielen, weil ich davon ausgehe, dass Weißrussland nur mit einer nominellen Spitze spielt“, erklärte der Bundestrainer. „Und selbst wenn sie mit zwei spielen, können zwei Innenverteidiger gut dagegen spielen.“
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In Abwesenheit des verletzten Abwehrchefs Niklas Süle ist ein Platz in der Innenverteidigung fest an Matthias Ginter vergeben – für den Löw gleich eine Lanze brach: „Ich habe das Gefühl, dass er manchmal ein bisschen unterschätzt wird“, meinte der 59-Jährige. „Wann immer er bei uns gespielt hat, etwa beim Confed Cup, hat er seine Sache sehr, sehr gut gemacht. Er ist zuverlässig und ich weiß, was er in der Lage ist zu leisten.“
Ginters Nebenmann allerdings blieb am Freitag noch offen. Wahrscheinlich aber wird am Samstagabend badisch in der Abwehr gesprochen, wahrscheinlich wird neben dem Ex-Freiburger Ginter der aktuelle Freiburger Robin Koch auflaufen. Denn Niklas Stark hat nach seinem Nasenbeinbruch noch nicht wieder komplett trainiert und auch Jonathan Tah musste wegen eines Hüftödems zuletzt aussetzen. „Bei Niklas kommt es nicht in Frage, dass er von Anfang an spielt, ich bin froh, wenn er auf der Bank sitzen kann“, erklärte Löw. „Er hat jetzt vier, fünf Tage nicht trainiert.“ Tah dagegen hatte lediglich zwei Tage ausgesetzt, könnte daher eine Option sein. Klarheit hat der Bundestrainer nach dem Abschlusstraining am Abend, für das die medizinische Abtelung für beide Spieler Grünes Licht gegeben hat.
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Bundestrainer Löw lobt BVB-Spieler Brandt
Borussia Dortmunds Linksverteidiger Nico Schulz wurde nicht genannt – doch nach Informationen dieser Redaktion ist der Neu-Dortmunder fest für die Startelf eingeplant. Im Dreier-Mittelfeld, das wiederum verriet Löw, werden Toni Kroos, Ilkay Gündogan und Joshua Kimmich auflaufen. Im Sturm ist Serge Gnabry auch dieses Mal gesetzt, die übrigen Plätze allerdings noch offen. Zwei Kandidaten lobte Löw explizit: Timo Werner von RB Leipzig – und den Dortmunder Julian Brandt.
„Timo ist momentan in starker Form“, so der Bundestrainer. „Und Julian Brandt macht einen stark verbesserten Eindruck, er hat zuletzt nochmal einen Schritt nach vorne gemacht. Er hatte immer gute Ansätze, aber nicht immer über 90 Minuten. Aber gegen Argentinien und Estland hat er viel investiert, das war sicher ein Fortschritt.“