Dortmund. Nach dem 2:1 gegen Gladbach lobt Sportdirektor Zorc Zugang Brandt und wählt einen großen Vergleich. Auch ein anderer Profi wird hervorgehoben.
Die Erleichterung war deutlich spürbar bei Borussia Dortmund an diesem Donnerstagmittag: Am Vorabend hatte es in einem umkämpften Spiel gegen Borussia Mönchengladbach einen knappen 2:1 (0:0)-Sieg gegeben, der den Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale ebnete. Dabei hatte es zunächst nach einem erneuten Rückschlag für den doch leicht kriselnden Klub ausgesehen, als nämlich Marcus Thuram in der 71. Minute die 1:0-Führung für Gladbach erzielte.
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Eine Niederlage hätte einen weiteren heftigen Rückschlag für den BVB bedeutet und die Diskussionen um Trainer Lucien Favre deutlich verschärft – doch ein Doppelschlag von Julian Brandt (78./80.) brachte den aufgrund einer starken Schlussphase letztlich nicht unverdienten Erfolg. „Das war ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung“, meinte BVB-Sportdirektor Michael Zorc auf Anfrage dieser Redaktion. „Wir haben verdient gewonnen. Das zeigen übrigens auch alle relevanten Daten: Wir sind mehr gelaufen als der Gegner, haben mehr Sprints angezogen, mehr Tempoläufe gezeigt, wir hatten mehr als doppelt so viele Torschüsse und mehr Ballbesitz.“ Das war ja zuletzt nicht oft der Fall gewesen, meist hatte der Gegner mehr Einsatz, mehr Bereitschaft, mehr Kampfkraft gezeigt. Dieses Mal nicht. „Der unbedingte Wille, das Spiel nach dem Rückstand noch zu drehen, war jederzeit spürbar“, freute sich Zorc.
Der Sportdirektor freute sich vor allem für den Doppeltorschützen Brandt, der bislang einen eher unglücklichen Start in Dortmund erlebt hatte und meist zwischen Ersatzbank und Startelf pendelte – wo er bislang seinen Platz noch nicht gefunden hat.
„Julian hat nach der einen oder anderen unglücklichen Situationen sein Selbstbewusstsein behalten, eine gute zweite Hälfte gespielt und unser Spiel gedreht“, urteilte Zorc. „Er hat nach der Pause immer wieder versucht, in torgefährliche Bereiche zu kommen. Ihn nach seinen Toren so jubeln zu sehen, hat uns alle extrem gefreut.“ Die Hoffnung ist nun groß in Dortmund, dass dieses Spiel der berühmte Brustlöser war, dass der 25 Millionen Euro teure Neuzugang nun befreiter aufspielt.
Lewandowski und Gündogan benötigten Zeit
Ohnehin war Zorc nicht einverstanden mit all der Kritik, die zuletzt auf den Nationalspieler eingeprasselt war: „Mir werden diese negativen Urteile heute im Zeitalter von Social Media viel zu schnell und zu hart gefällt“, meinte er. „Erinnern wir uns doch alle mal an das erste BVB-Jahr von - beispielsweise - Robert Lewandowski und Ilkay Gündogan zurück. Sie haben auch eine Eingewöhnungszeit benötigt und sind zu Weltklassespielern gereift.“
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Brandt war nicht der einzige, der ein Sonderlob vom Sportdirektor bekam: „Dan-Axel Zagadou hat mir sehr gut gefallen“, sagte Zorc. „Natürlich hängt er in der Entstehung des Gegentores mit drin, aber seine Körperlichkeit, seine Aufbaupässe, seine Ruhe – das war alles sehr prägend. Und zwar über die gesamte Spielzeit hinweg. Er hat keine leichte Zeit hinter sich, hat selten gespielt. Es ist nicht selbstverständlich, dann so eine Leistung zu bringen.“
Sie hoffen wieder auf sonnigere Zeiten in Dortmund – und der umkämpfte 2:1-Sieg gegen Gladbach könnte ein erster Schritt dahin gewesen sein.