Dortmund. Borussia Dortmund belegt nach dem 2:2 gegen Werder Bremen Platz sieben. Der BVB liegt nun drei Zähler hinter Spitzenreiter Bayern München.

Irgendwie versuchte Lucien Favre seine Profis auf dem Rasen zu beruhigen. Deswegen fuchtelte der Trainer von Borussia Dortmund mit den Armen, mahnte zur Ruhe, doch seine Kommandos zeigten in dieser rasanten, dieser wilden Schlussphase keine Wirkung. Es blieb ein Auf und Ab, ein Vor und Zurück. Mit vielen Chancen auf beiden Seiten. Und so endete diese Partie zwischen dem BVB und Werder Bremen 2:2 (1:1). Die Tore erzielten Mario Götze (9.) und Marco Reus (41.) für die Schwarz-Gelben, für Bremen trafen Milot Rashica (7.) und Marco Friedl (56.).

Für die Dortmunder ist dieser Punktgewinn ein weiterer Rückschlag, nachdem die Woche von der Mentalitäts-Debatte geprägt wurde. Wieder konnte der selbsternannte Titelkandidat nicht gewinnen, wieder gelang es ihm nicht, ein Spiel über 90 Minuten zu kontrollieren. So steht der BVB nun mit elf Punkten auf dem siebten Tabellenplatz, drei Zähler hinter Tabellenführer Bayern München. Die Stimmung war in der Revierstadt schon mal besser als nach dem Schlusspfiff.

Götze in der Startelf, Alcácer auf der Bank

Vor der Partie schaute der ein oder andere hingegen möglicherweise etwas ungläubig, als er die Aufstellung von Borussia Dortmund sah. Denn erstmals in dieser Spielzeit durfte Mario Götze beginnen, im Sturmzentrum, Paco Alcácer saß nur auf der Bank. Und: Nur acht Minuten nach dem Anpfiff war es Götze selbst, der ungläubig schaute.

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Denn da hatte der 27-Jährige gerade eine Flanke von Lukasz Piszczek genutzt, um den Ausgleich zu erzielen. Mit dem Kopf, im Stile eines Mittelstürmers, der er ja eigentlich nicht ist. Es war Götzes erster Saisontreffer. Und eben das 1:1, da die Bremer schon in der siebten Minute nach einem Treffer von Milot Rashica gejubelt hatten. Der nur entstehen konnte, weil Axel Witsel das Duell im Mittelfeld gegen Davy Klaassen verloren hatte.

Dortmunder Aktionen zunächst zu ungenau

Nun aber übernahm der BVB die Spielkontrolle, drückte, kombinierte, ohne sich allerdings zunächst die ganz großen Chancen herauszuspielen. Mahmoud Dahoud, der von Trainer Lucien Favre ebenfalls überraschend in die Startelf befördert wurde, versuchte, die Partie zu prägen. Doch meistens trudelte sein letzter Pass ins Nichts anstatt zu einem Mitspieler. Ähnlich ungenau waren die Aktionen von Jadon Sancho, Thorgan Hazard oder Marco Reus. Im Grunde war ein Sancho-Schuss aus der Distanz lange das gefährlichste, was die Dortmunder zustande brachten (18.).

Bis zur 41. Minute. Als die dichte Bremer Verteidigung plötzlich ungeordnet daherkam und wieder ein Dortmunder per Kopf traf, der dies normalerweise eher nicht macht. Diesmal nutzte Reus eine Flanke von Hazard, köpfte so die Führung. Jener Reus, über den unter der Woche wegen seines Interview-Ausrasters bei Sky noch intensiv diskutiert wurde. Schon vor dem Anpfiff feierten ihn die Anhänger, nun traf der Kapitän. Fast hätte Dahoud die Führung vor der Pause sogar noch erhöht. Nach einer feinen Vorarbeit von Götze scheiterte er aber an Torhüter Jiri Pavlenka (45.).

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Bremens Friedl erzielt den Ausgleich

Dieser Treffer hätte die Partie aus Dortmunder Sicht beruhigt, so aber blieben die Bremer im Spiel, sie blieben mutig – und sie erzielten den Ausgleich. Wiedermal war es eine Standardsituation, bei der die Elf von Favre schlecht aussah. Reus verlor das Kopfballduell am kurzen Pfosten gegen Joshua Sargent, deswegen rauschte der Ball durch den Fünfmeterraum und wurde schließlich von Marco Friedl über die Linie gedrückt (56.).

Die Dortmunder reagierten wütend, drückten auf das Bremer Tor. Götze verpasste seinen nächsten Kopfballtreffer. Hazard scheiterte an Pavlenka (69.). Der BVB wollte die drei Punkte. Favre schickte Julian Brandt für den bemühten Dahoud auf den Rasen (67.), Alcácer kam für Götze (72.). Doch auch die Bremer wollten den Sieg. Bürki rettete im letzten Moment gegen Sargent (75.). Es blieb beim 2:2.