Dortmund. Der Umsatz von Borussia Dortmund ist zurückgegangen. Was aber vor allem an niedrigeren Transferlösen liegt. Der Verein will ökologischer werden.

Es gab am Dienstag zwei Termine im Dortmunder Stadion, die inhaltlich zusammenhingen.

Bei dem einen machte es sich Kapitän Marco Reus in der Mannschaftskabine bequem. Neben ihm saß Marketingchef Carsten Cramer und verkündete eine neue Partnerschaft mit einem deutschen Kreditinstitut – also weitere Einnahmen.

Bei dem anderen marschierten Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Finanzgeschäftsführer Thomas Treß gemeinsam zur Bilanzpressekonferenz, um wie nach jedem Geschäftsjahr die finanziellen Zahlen zu beleuchten. „Wir sind eine starke Marke“, stellte Watzke dabei klar und bekräftigte noch einmal das große Ziel der GmbH & Co. KGaA: Bis zum Jahr 2025 will der Klub seinen Umsatz auf 500 Millionen Euro steigern. Ohne dabei die Erlöse aus Transfers hinzuzurechnen.

BVB erzielt Gewinn von 17,4 Millionen Euro

Dabei klingen die Zahlen aus dem Geschäftsjahr zwischen dem 1. Juli 2018 und 30. Juni 2019 zunächst gar nicht so positiv. Der Umsatz ist gesunken. Er beträgt 489,5 Millionen Euro und damit 46,5 Millionen Euro weniger als im Rekordjahr 2017/18 (536 Millionen). Nach Steuern erzielte der BVB einen Gewinn von 17,4 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es noch 31,7 Millionen Euro.

Allerdings: „Das vorletzte Geschäftsjahr war das, in dem wir 220 Millionen Euro Transfererlöse erzielt haben“, meinte Watzke. Was an den Verkäufen von Ousmane Dembélé (für 105 Millionen Euro plus Prämien zum FC Barcelona) und Pierre-Emerick Aubameyang (für 64 Millionen Euro zum FC Arsenal) lag. „Wenn man die Zahlen transferbereinigt betrachtet, dann hatten wir 370 Millionen Euro Umsatz, im Jahr davor 313 Millionen Euro.“ Eigentlich ist der Klub dem 500-Millionen-Euro-Ziel damit nähergekommen.

Überhaupt zementieren die Dortmunder ihre Rolle als zweite Kraft im deutschen Fußball. Der Branchenprimus FC Bayern wirtschaftet mit einem Umsatz von über 650 Millionen Euro aber eindeutig in anderen Sphären.

Nicht nur 3-Liter-Autos beim BVB

Damit dies so weitergeht, sollen der internationale Markt weiter bearbeitet werden, die Merchandise-Erlöse (30 Millionen Euro) wieder gesteigert werden und die TV-Einnahmen möglichst wachsen.

Bei all dem schafft der Verein den neuen Bereich „Corporate Responsibility“, um etwa ökologischer zu werden. Watzke: „Am Ende der Nachhaltigkeitsdebatte werden bei uns aber nicht nur 3-Liter-Autos stehen, das wissen wir selbst.“