South Bend/Chicago. Zum Abschluss der USA-Reise zieht BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke eine positive Bilanz – und positioniert sich in der Stürmerfrage.
Hans-Joachim Watzke war guter Dinge, als er sich an Gate B17 des Flughafens von Chicago bereitmachte zum Einsteigen in jene Maschine, die Borussia Dortmund zurück nach Deutschland bringen sollte. Sechs Tage USA lagen hinter dem BVB und das Fazit des Geschäftsführers fiel „absolut positiv“ aus. Rund fünf Millionen Euro hat der BVB mit seiner Tour nach Seattle und South Bend erlöst, doch darüber wollte Watzke nicht groß sprechen: „Wir haben in diesem Jahr ein ganz klares Primat des sportlichen Erfolgs, dem alles untergeordnet wird“, sagte er.
Und sportlich hatte Watzke „vieles gut gefallen“. Tatsächlich war vor allem der 3:2-Sieg gegen den amtierenden Champions-League-Sieger FC Liverpool vielversprechend aus Dortmunder Sicht. Und er untermauerte einige Erkenntnisse, die sich schon im Laufe der Reise angedeutet hatten.
Watzke: Wir sind vorne unberechenbarer
Der BVB ist variabler geworden, auch dank seiner Neuzugänge: Julian Brandt kann auf dem Flügel und im zentralen Mittelfeld spielen, Thorgan Hazard alle Positionen in der Offensive besetzen. Gegen Liverpool gab er wie bereits beim 3:1-Sieg gegen den MLS-Klub Seattle Sounders den Mittelstürmer – und weil er deutlich schneller als Pacon Alcácer und Mario Götze ist, bekommt das Dortmunder Angriffsspiel dadurch eine weitere Dimension. „Vorne sind wir unberechenbarer geworden“, freute sich Watzke. Trainer Lucien Favre machte sich das zunutze und setzte in den Testspielen auf ein 4-3-3-System, bei dem die Positionen im Mittelfeld und der Angiffsreihe ständig getauscht werden.
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Ein Teil dieser Angriffsreihe ist Paco Alcácer. Jener Stürmer, der in der vergangenen Saison einen furiosen Start erlebte, der aber immer wieder mit Fitnessproblemen zu kämpfen hatte. Bislang aber hat der Spanier alle Einheiten mitgemacht, er kam auch schon recht fit aus dem Urlaub. „Paco ist dieses Jahr deutlich straffer, weil er die gesamte Vorbereitung mitmachen kann“, meinte Watzke – und erklärte die Frage, ob noch ein hochgewachsener Stürmer kommen muss, zu einer reinen Mediendiskussion: „Wenn es nach Größe geht, hätten Uwe Seeler und Gerd Müller auch nie den Ansprüchen genügt.“
Hummels ist wieder der Anführer
Einen großgewachsenen, kopfballstarken Neuzugang hat der BVB ja schon für seine Defensive verpflichtet – und Mats Hummels ist sofort wieder in die Rolle eines Anführers geschlüpft, der im Training und während der Spiele lautstark Kommandos gibt. „Ich bin sicher, dass die Rückkehr von Mats Hummels sich sehr bezahlt machen wird“, erwartet Watzke.
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Dass wegen der Flugreisen und der damit einhergehenden Zeitverschiebung nur dosiert trainiert werden konnte, ist in den Augen des BVB-Bosses kein großes Problem: „Das gehört eben auch mal dazu, wenn man für einen großen Klub spielen möchte“, sagt er. „Jetzt fliegen wir nach Hause und haben eine ganze Woche Zeit fürs Training. Dann geht’s weiter nach Bad Ragaz. Deswegen glaube ich, dass wir ein ausgewogenes Programm haben.“