South Bend. Gegen den FC Liverpool gewann der BVB 3:2. Danach gab es viel Lob von Jürgen Klopp, dem Trainer der Engländer – mit einer Einschränkung.

Jürgen Kopp muss lachen: „Das ist vermutlich die beste zweite Frage, die ich je gehört habe“, sagte der Trainer des FC Liverpool. Gerade ist das Testspiel gegen Borussia Dortmund 2:3 (1:1) verloren gegangen, der 52-Jährige sitzt im Presseraum des University of Notre Dame Stadium von South Bend – und ein mitgereister Fan des FC Liverpool hat gefragt, ob er eine Umarmung vom Trainer bekommen könne.

Klopp spricht über den BVB

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Er bekommt sie, als alle Fragen gestellt und beantwortet sind. „Du siehst aus wie mein verdammter Doppelgänger“, sagt Klopp noch, dann verschwindet er durch die Tür. Zuvor hat er über den Stand der Saisonvorbereitung gesprochen, die Saisonaussichten des FC Liverpool – und natürlich auch über Borussia Dortmund. Es ist ja klar, dass Klopp danach gefragt wird nach so einem Testspiel. Nicht nur, weil Dortmund eben zufällig der Gegner war, nicht nur, weil Klopp zufällig ein deutscher Trainer ist. Sondern weil ihn und den BVB diese besondere Geschichte verbindet: Sieben Jahre lang, von 2008 bis 2015, führte er bei den Schwarz-Gelben Regie, gewann 2011 die Meisterschaft und 2012 das Double.

Klopp sieht beim BVB noch Probleme in der Abwehr

Und nun wird er natürlich auch dazu gefragt, was er denn so hält vom aktuellen BVB und dessen Personal. „Was wir heute gelernt haben, ist, dass andere Teams auch tolle Fußballer in ihren Reihen haben“, meint der Trainer des amtierenden Champions-League-Siegers. „Natürlich hat Borussia Dortmund jede Menge davon, sie hatten in ihrer Aufstellung zahlreiche Lösungen.“ Nur im Abwehrverbund habe es einige Probleme gegeben, „vielleicht hat Mats Hummels deshalb so lange gespielt“. Aber: „Auf allen anderen Positionen hatten sie die größtmögliche Qualität.“

Druck vor Saisonbeginn beim BVB?

Allzu große Kränze will Klopp seinem früheren Klub allerdings nicht flechten – aus Fürsorge: „Es ist eine sehr nette Mannschaft, aber ich möchte eigentlich nicht zu positiv sein“, sagt er. „Es gibt vielleicht ein paar deutsche Menschen, die das hier auch hören und ihnen jetzt Druck machen.“

Druck allerdings machen sich die Dortmunder ja selbst schon: Für diese Saison haben sie offiziell das Ziel ausgegeben, um den Titel mitzuspielen – und bisher in der Saisonvorbereitung einiges an Selbstvertrauen gesammelt: Das 3:2 gegen Liverpool war der dritte Sieg im dritten Testspiel, zuvor hatte es bereits ein 3:1 beim MLS-Klub Seattle Sounders und ein 10:0 beim Kreisligisten FC Schweinberg gegeben.