Essen. Erst straucheln die Dortmunder, dann die Münchener. Und beide Trainer verblüffen mit ihren Aussagen. Der Meister wird kein souveräner sein. Ein Kommentar.

Bei RB Leipzig werden sie sich in diesen Tagen vermutlich beim Blick auf die Tabelle ein wenig ärgern. Hätte es da nicht etwas früher in der Saison den einen oder anderen Ausrutscher gegeben, könnte der mit den Red-Bull-Millionen angeschobene Emporkömmling, der seit Wochen auf Siegkurs steuert, tatsächlich noch in den Titelkampf eingreifen. Denn die beiden Großen der Branche, der Rekordmeister FC Bayern und sein Herausforderer Borussia Dortmund, leisten sich überraschende Rückschläge und lassen schon jetzt den Schluss zu, dass der Deutsche Meister 2019 kein souveräner sein wird.

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Wegen des aktuellen Eindrucks vom Wochenende ist hier und da schon von einem Schneckenrennen um den Titel die Rede, doch das ist sicher ein wenig überzogen und auch unfair. Wer am Schluss die Schale hochhält, der ist besser als alle anderen. Selbst wenn ihm im Endspurt ein wenig die Luft ausgegangen sein sollte.

Dennoch ist es natürlich erstaunlich, dass die Dortmunder ausgerechnet im Revierderby gegen den krassen Außenseiter Schalke straucheln – und sich die Bayern anschließend mit einem glücklichen Unentschieden in Nürnberg zum Gespött machen. Trainer Niko Kovac hat doch tatsächlich die Stärke des Gegners als Erklärung angeführt, die Nürnberger hätten ihre Sache „außerordentlich gut gemacht“.

Favre warf verfrüht das Handtuch

Wie bitte? Wir reden hier vom FC Bayern! Dem muss die Tagesform eines Abstiegskandidaten doch völlig schnuppe sein, der muss einfach nur selbstbewusst und voll konzentriert bleiben, der muss mit seiner massiven Top-Qualität einfach sein eigenes Ding durchziehen – und fertig.

Ähnlich unpassend war auch, dass BVB-Trainer Lucien Favre im Gefühl tiefer Enttäuschung schon am Samstag das Handtuch warf und den Titelkampf für entschieden erklärte. Was erzählt er jetzt seiner Mannschaft? Sagt er: Ich habe uns zwar schon aufgegeben, aber bitte kämpft doch noch ein bisschen weiter? Eine seltsame Saison ist das.