Dortmund. Am Dienstag und Mittwoch spielt die Blindenfußball-Nationalmannschaft in Dortmund – zur Freude von BVB-Präsident Rauball, dem der Sport am Herzen liegt.

Am Dienstag und Mittwoch steigen in Dortmund zwei Länderspiele – und zwar im Blindenfußball. Der amtierende Europameister Russland ist für Testspiele am 30. April (18.30 Uhr) und dem 1. Mai (14 Uhr) zu Gast auf der Anlage der Blindenfußballer von Borussia Dortmund in Kirchderne. Vom BVB sind Torhüter Nick Leidecker (19), Mittelfeldspieler Jonas Fuhrmann (18) und Kapitän Hasan Altunbas (28) dabei – und als Zuschauer Präsident Reinhard Rauball, der sich seit vielen Jahren für den Blindenfußball engagiert.

„Rein persönlich freue ich mich natürlich, dass die deutsche Blindenfußball-Nationalmannschaft für die beiden Länderspiele gegen den amtierenden Europameister nach fünf Jahren wieder Station in Dortmund macht“, sagt Rauball. Die Spiele gegen Russland seien „eine wichtige Standortbestimmung für das Team von Bundestrainer Peter Gößmann im Vorfeld der Blindenfußball-Europameisterschaft im kommenden September, bei der sich beide Finalisten für die Paralympics 2020 in Tokio qualifizieren“.

Rauball engagiert sich schon seit längerem für den Blindenfußball. Weil er der Meinung ist, dass der Fußball „alle Schichten der Gesellschaft zusammenbringen“ soll. Auch deswegen integrierte der BVB im Jahr 2016 die Blindenfußballer des ISC Viktoria Dortmund, die seitdem also als BVB auflaufen. „Mit Borussia Dortmund, dem FC Schalke 04 und dem FC St. Pauli nehmen inzwischen auch prominente Klubs an der Blindenfußball-Bundesliga teil“, sagt Rauball. „Dank der zunehmenden Professionalisierung hat sich das Spiel in den vergangenen Jahren auch technisch sowie taktisch rapide weiterentwickelt.“ Dass zudem im vergangenen Jahr Serdal Celebi vom FC St. Pauli als erster Blindenfußballer das Tor des Monats schoss und bei der Wahl zum Tor des Jahres auf dem dritten Platz landete, trage „zu einer verstärkten öffentlichen Wahrnehmung des Blindenfußballs bei, die dieser Sport auch verdient“.

"Eine Leistung, vor der ich den Hut ziehe"

Denn Fußball an sich sei schon eine anspruchsvolle Sportart, bei der Körper und Geist und nicht zuletzt die Mannschaft als komplexes Gefüge gut zusammenspielen und funktionieren müssten. „Der Blindenfußball bewegt sich auf einer noch anspruchsvolleren Ebene, die viel mehr Gespür, Körperbeherrschung und Kommunikation verlangt“, so Rauball. „Ohne Sehvermögen diesen Sport auszuüben, ist eine Leistung, vor der ich respektvoll den Hut ziehe.“

Auch deswegen hofft er auf zwei gut besuchte Länderspiele: „Ich würde mich freuen, wenn wir in Dortmund eine Kulisse liefern würde, die der Sportstadt Dortmund würdig ist.“ Der Eintritt ist frei, bei rund 400 Zuschauern wären wohl alle Plätze an der Umrandung des Spielfeldes belegt.