Dortmund. Nach den Platzverweisen im Revierderby gegen Schalke hat der DFB das Strafmaß verkündet: BVB-Kapitän Reus muss zwei Spiele pausieren, Wolf drei.

Borussia Dortmunds Kapitän Marco Reus wird für zwei Bundesligaspiele gesperrt. Das entschied das DFB-Sportgericht am Montag. Marius Wolf muss drei Spiele aussetzen. Damit ist die Saison für den Rechtsverteidiger beendet. Beide hatten im Derby gegen Schalke 04 wegen rohen Spiels die Rote Karte durch Schiedsrichter Felix Zwayer gesehen, nachdem sie Suat Serdar von hinten in die Beine gegrätscht waren. Spieler und Klub haben den Urteilen bereits zugestimmt, sie sind also rechtskräftig.

Warum beide Spieler unterschiedlich lang gesperrt werden, erklärt Hans E. Lorenz, der als Vorsitzender des DFB-Sportgerichts die Einzelrichterurteile fällte, so: "Die vom äußeren Geschehensablauf ähnlichen Fälle unterscheiden sich darin, dass der Spieler Marco Reus den Ball spielen wollte. Der Einsatz des Spielers Marius Wolf hingegen erfolgte nicht ballorientiert. Er hatte keine Chance, mit seinem Tackling den Ball zu erreichen."

Marco Reus hatte sich schon unmittelbar nach dem Spiel einsichtig gezeigt: "Wir brauchen nicht darüber reden, dass es eine Rote Karte war", sagte der BVB-Kapitän. "Ich komme einen Schritt zu spät und treffe ihn an der Achillessehne." Reus wird nun im Auswärtsspiel bei Werder Bremen und im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf pausieren müssen, kann aber immerhin im abschließenden Saisonspiel bei Borussia Mönchengladbach wieder mitwirken - im Gegensatz zu Wolf.

Große Personalprobleme

So oder so erschweren die Sperren den Meisterschaftskampf für den BVB erheblich: Reus spielt seine bislang wohl beste Saison im BVB-Trikot, auch weil er weitgehend verletzungsfrei blieb. 16 Tore und elf Vorlagen hat er bisher erreicht. In Abwesenheit seines Spielmachers dürfte Trainer Lucien Favre im Mittelfeldzentrum verstärkt auf Mario Götze und im Sturm auf Paco Alcácer setzen.

Wolfs Sperre ist für den BVB ebenfalls schmerzhaft, weil die Personallage auf der Rechtsverteidiger-Position so angespannt ist wie auf keiner anderen in Dortmund: Achraf Hakimi fällt wegen eines Mittelfußbruchs noch eine ganze Weile aus, Lukasz Piszczek fehlte zuletzt wegen hartnäckiger Schmerzen im Fuß, ist aber schon wieder voll im Mannschaftstraining und dürfte in BRemen zur Verfügung stehen. Sollte es noch nicht reichen für den Routinier, dürfte Innenverteidiger Manuel Akanji auf die rechte Seite ausweichen.