Dortmund. Borussia Dortmund geriet gegen Mainz 05 ins Schwimmen. Der BVB gewann mit Glück 2:1. So darf ein Titelaspirant nicht auftreten. Ein Kommentar.

Natürlich, jeder Sieg gibt drei Punkte und am Saisonende fragt im Zweifel keiner mehr, wie ein Sieg zustande gekommen ist. So einfach darf es sich Borussia Dortmund in den Tagen nach dem glücklichen 2:1-Sieg gegen Mainz 05 allerdings nicht machen. Es gibt in dieser Woche einiges aufzuarbeiten. Denn, bei allem Respekt vor Mainz: Eine Mannschaft, die Meister werden will, darf nach einer souveränen ersten Halbzeit in einem Heimspiel gegen einen solchen Gegner nicht mehr derart ins Schwimmen geraten.

Vor der Pause schien das 0:5-Debakel beim FC Bayern vor Wochenfrist verarbeitet. Als sich aber die Mainzer entschieden, auch ein wenig teilzunehmen an diesem Fußballspiel, war regelrecht zu spüren, wie die Verunsicherung wieder in die Dortmunder Köpfe kroch. Zweikämpfe wurden kaum noch geführt und schon gar nicht gewonnen, der Ball meist planlos nach vorne geschlagen statt in den eigenen Reihen gehalten. Von der in der bisherigen Saison so gefeierten Mentalität war zum zweiten Mal binnen einer Woche wenig zu sehen.

Und erneut muss sich auch Trainer Lucien Favre Fragen gefallen lassen. Seine Startaufstellung passte dieses Mal zwar. Nach der Pause aber erkannte der Schweizer zwar, dass Mainz umstellte, dass die BVB-Außenverteidiger sich dadurch immer häufiger gleich zwei Gegenspielern erwehren mussten. Aber: Favre reagierte darauf nicht. Zumindest nicht so, dass das Problem auf dem Platz abgestellt wurde.

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Doch auch von den Führungsspielern kam kein Impuls, kam keine Ansage an die Außenstürmer, doch bitte einmal ein wenig bei der Abwehrarbeit zu helfen. Allein Torhüter Roman Bürki schimpfte und brüllte – alle anderen waren zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Will sich der BVB den großen Traum von der Meisterschaft erfüllen, muss er in den kommenden Wochen sehr vieles sehr viel besser machen als in dieser zweiten Halbzeit gegen Mainz.