Dortmund. Borussia Dortmund begann beim Spiel gegen Mainz 05 stark. Am Ende rettete BVB-Torwart Roman Bürki einen glücklichen 2:1-Sieg über die Zeit.

Kaum war das Spiel abgepfiffen, lief Marcel Schmelzer los von der Ersatzbank, geradewegs in Richtung Strafraum, wo er Roman Bürki in seine Arme schloss. Auch die Fans von Borussia Dortmund feierten den Torhüter mit lautstarken Sprechchören.

Man wusste beim BVB, bei wem man sich zu bedanken hatten nach diesem Spiel, dass am Ende einen äußerst glücklichen 2:1 (2:0)-Sieg über Mainz 05 und damit zumindest über Nacht wieder die Tabellenführung brachte. „Ich war erleichtert, als der Schiedsrichter abgepfiffen hat“, berichtete Bürki später. „Ich weiß nicht, ob es noch lange gutgegangen wäre.“ Dass es gut ging, war vor allem dem Torhüter zu verdanken, der den Sieg mit einigen starken Paraden über die Zeit rettete, als seine Kollegen die sicher geglaubten drei Punkte noch aus der Hand zu geben drohten.

Mainz mit Fünfer-Abwehrkette

Dabei hatte es sehr lange sehr gut ausgesehen für den BVB, der vom Anpfiff weg nur eine Richtung kannte: zum Mainzer Tor. Die Gäste traten äußerst passiv auf, mit einer Fünfer-Abwehrkette und drei defensiven Mittelfeldspielern davor. Und die Dortmunder konnten in Ruhe drumherum spielen, sich dem Strafraum immer weiter annähern, sie machten mehr und mehr Druck und ließen Mainz gar nicht aus der eigenen Hälfte kommen. „In der ersten Halbzeit war es wichtig zu sehen, dass wir München aus dem Kopf bekommen haben“, meinte Sportdirektor Michael Zorc. „Das war fußballerisch gut, wir haben uns Chancen erspielt und Tore gemacht.“

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Nach Götzes scharfer Hereingabe lenkte der Mainzer Danny Latza den Ball noch an den Pfosten des eigenen Tores (6.). Den anschließenden Eckball köpfte Thomas Delaney genau in die Arme von Torhüter Florian Müller. Dann zog Jadon Sancho von links nach innen, flankte auf Jacob Bruun Larsen, der mit seiner Direktabnahme aber an Müllers starker Parade scheiterte (15.).

Sancho erzielt Führung nach Vorlage von Götze

Wenig später aber war es so weit mit dem ersten Dortmunder Treffer: Marius Wolf schlug einen langen Ball nach vorne, den Moussa Niakhaté vollkommen falsch einschätzte. Götze nahm den Ball technisch stark mit der Brust mit und flankte butterweich nach innen, wo sich Sancho gelöst hatte und den Ball über die Linie drückte. Müller war noch dran, konnte das 1:0 für den BVB aber nicht verhindern (17.).

Torchancen oder auch nur vernünftige Angriffe der Gäste hatte es bis dahin noch gar nicht gegeben – und das sollte auch erst einmal so bleiben. Stattdessen legten die Dortmunder nach: Abdou Diallo eroberte den Ball, der über Axel Witsel zu Götze kam. Der spielte einen perfekt temperierten Steilpass auf Thomas Delaney, der legte zurück und wieder stand Sancho frei und schoss – vom Pechvogel Niakhaté abgefälscht – zum 2:0 ein (24.).

Der BVB hatte Ball und Gegner komplett im Griff – bis Julian Weigl ein beinahe folgenschwerer Blackout unterlief: Nach seinem Stockfehler lief Jean-Philippe Mateta links davon, spielte aber etwas zu unpräzise auf den mitgelaufenen Kari Onisiwo, der den Ball mit der Hacke hauchzart am Tor vorbei streichelte (43.).

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"Als hätte Mainz zwei Mann mehr auf dem Platz"

Zur Halbzeit schien die Partie entschieden. Doch die Mainzer aber kamen deutlich aggressiver aus der Kabine, versuchten mehr nach vorne und attackierten die Dortmunder früher. Die wollten die Partie routiniert herunter spielen – und erlaubten sich dann mehr und mehr Unsicherheiten.

Onisiwo tauchte plötzlich frei vor Bürki auf, stocherte den Ball aber an den Pfosten (63.). Wenig später testete der Mainzer Angreifer den Dortmunder Torhüter mit einem durchaus gefährlichen Fernschuss (66.). Mainz drückte mehr und mehr, Dortmund schaffte kaum noch Entlastung. „Es hat sich angefühlt, als hätte Mainz zwei Mann mehr auf dem Platz, weil sie immer wieder an den Ball gekommen sind“, schimpfte Bürki.

Dennoch hatte der BVB die große Chance auf die endgültige Entscheidung: Sancho bediente bei einem Konter den recht freistehenden Reus, doch der schob den Ball meterweit am Tor vorbei (81.). Stattdessen fiel der Treffer auf der anderen Seite: Onisiwos Kopfball parierte Bürki noch stark, bei Robin Quaisons Nachschuss war er dann aber machtlos (84.). Mainz drückte, Mainz hätte den Ausgleich verdient gehabt. Doch Bürki rettete er nach einem Eckball gleich dreimal überragend gegen Anthony Ujah – und hielt dem BVB die so wichtigen drei Punkte fest (87.).