Essen. In der Nachspielzeit entschied der BVB das Spiel in Berlin für sich. Der 3:2-Sieg ist ein Signal Richtung Bayern - und nach innen. Ein Kommentar.
Das war das Ergebnis, das Borussia Dortmund benötigte. Das war das Erlebnis, das Borussia Dortmund benötigte. Zweimal zurückgelegen, zweimal ausgeglichen. Und dann: Der Siegtreffer in der Nachspielzeit! Dieses 3:2 in Berlin war nicht nur ein Signal in Richtung Bayern München. Sondern auch ein Signal nach innen.
BVB verspielte in der Bundesliga einen komfortablen Vorsprung
„Dass wir immer an den Sieg geglaubt haben, zeigt den tollen Charakter dieser Mannschaft“, sagte Siegtorschütze Marco Reus. Als Kapitän und unumstrittener Führungsspieler muss er jetzt die Geschlossenheit hervorheben. Denn genau das war ja eine berechtigte Frage in den vergangenen Wochen: Gaben einige BVB-Spieler ein paar Prozent weniger, weil sie sich zu sicher, zu überlegen fühlten? Dass in Nürnberg und Augsburg nicht gewonnen wurde, waren Alarmzeichen. Fehlende Reife war sicherlich ein Grund dafür, dass die Borussia ihren komfortablen Vorsprung verspielte. Aber ein zweiter Grund waren Nachlässigkeiten – und die darf sich eine Mannschaft im Titelkampf nicht erlauben.
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Das haben die Verantwortlichen erkannt, die Missstände wurden klar angesprochen. Und die Mannschaft hat daraus offensichtlich die richtigen Schlüsse gezogen. In Berlin hat sie sich den Sieg erarbeitet und auch in der Nachspielzeit noch daran geglaubt. Mit diesem BVB ist bis zum Saisonschluss zu rechnen.
38 Kilometer westlich von Dortmund wird mittlerweile schon erfreut registriert, dass die Herren Lizenzspieler des FC Schalke 04 diesmal die Bereitschaft zum Kämpfen zeigten. Die vielen Defizite dieser Mannschaft wird aber auch ein Routinier wie Huub Stevens nicht kurzzeitig beseitigen können. Dass immer noch nicht alle Profis kapiert haben, worum es geht, zeigt aktuell die Verbannung von Künstler Nabil Bentaleb in die zweite Mannschaft.
Stevens steht mit Schalke ein zermürbender Abstiegskampf bevor
Wochenlang haben sich viele Schalker damit beruhigt, dass ja mindestens drei Teams noch schlechter seien. Und jetzt stellen sie erschrocken fest, dass sie sich damit nur selbst belogen haben. Schalke steht nur noch drei Punkte vor dem Relegationsplatz. Huub Stevens, der seine Karriere vor drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen beendet hatte, ist sehr zu wünschen, dass es ihm auch in drei Monaten noch gut geht. Denn ihm steht mit Schalke 04 ein zermürbender Abstiegskampf bevor.