Dortmund. Wegen eines Faserrisses im Adduktorenbereich fehlt der unverzichtbare Witsel gegen Hertha. Allzu viele Alternativen gibt es nicht
Lucien Favre ließ die Bombe fast beiläufig platzen. Der Trainer von Borussia Dortmund zählte zwei Tage vor dem Bundesliga-Spiel bei Hertha BSC am Samstag (18.30 Uhr/Sky) all jene Spieler auf, die dem BVB nicht zur Verfügung stehen würden: Lukasz Piszczek, der seit Wochen wegen Schmerzen an der Ferse ausfällt. Maximilian Philipp, den ein Außenband-Teilriss im Knie vom Sport abhält. „Und auch Axel Witsel wird nicht dabei sein“, sagte Favre. Warum? „Er hat einen Faserriss im Adduktorenbereich.“ Nach dem Spiel gegen den VfB Stuttgart (3:1) hatte der Belgier Beschwerden verspürt, im Laufe der Woche gab es dann Gewissheit. Mit einer langen Pause rechnet man in Dortmund aber nicht, Stand jetzt soll Witsel nach der Länderspielpause gegen den VfL Wolfsburg wieder mitwirken können.
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Gegen Berlin aber wird er fehlen, und das ist man beim BVB gar nicht mehr gewohnt. Der 30-Jährige hat in der laufenden Saison 35 Pflichtspiele bestritten, nur im bedeutungslosen letzten Champions-League-Gruppenspiel bei der AS Monaco wurde er geschont. Nun muss sich Favre Gedanken machen, wie er den eigentlich unersetzlichen Neuzugang ersetzt. „Natürlich“, antwortete der Trainer auf die Frage, ob er sich schon Gedanken dazu gemacht habe. Ob er diese teilen wolle? „Nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein, nein. Nein. Nein.“ Elfmal nein, Favre will sich nicht einmal ansatzweise in die Karten schauen lassen.
Verwirft Favre seine Formation?
Optionen hat er ohnehin nicht allzu viele: Thomas Delaney, der zuletzt zugunsten offensiverer Spieler auf der Bank saß, könnte in die Startelf zurückkehren – es wäre die zweikampfstarke Variante.
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Oder Julian Weigl, in den vergangenen Wochen meist als Innenverteidiger aufgestellt, läuft auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld auf. Er ist ähnlich ballsicher wie Witsel, verfügt über ein präzises Passspiel – ist aber etwas weniger zweikampfstark.
Denkbar auch, dass Favre die zuletzt praktizierte 4-1-4-1-Formation wieder verwirft und mit einem zweiten Sechser eine zusätzliche Sicherungsebene installiert – dann dürften Delaney und Weigl gemeinsam auflaufen.