Nicht nur die DFB-Elf schneidet international schlecht ab, auch bei den Bundesliga-Klubs läuft es in Europa nicht. Ein Kommentar.
Wenn am Freitag um 12 Uhr in Nyon am Genfer See die Klubbosse der besten europäischen Klubs Platz nehmen und hoffen, ein gutes Los für das Viertelfinale in der Champions League zu erwischen, wird erstmals seit 13 Jahren kein Vertreter eines Bundesligisten im Saal sitzen. Die großen Champions-League-Nächte finden ab April ohne deutsche Klubs statt. Ein Offenbarungseid, der zeigt, dass nach der Nationalmannschaft auch der deutsche Vereinsfußball in der Krise steckt.
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Deutschland gegen England hieß das Duell im Achtelfinale. Die Bilanz der drei Bundesligisten FC Bayern München, Borussia Dortmund und FC Schalke 04 gegen die drei Premier-League-Klubs FC Liverpool, Tottenham Hotspur und Manchester City: Fünf Niederlagen in sechs Spielen, ein Unentschieden. 3:17 Tore, auch das kläglich, zumal die drei erzielten Treffer aus zwei Elfmetern und einem Eigentor resultieren.
Geld schießt Tore! Ja, in England sind die Fernsehgelder und damit auch die Umsätze der Klubs weitaus höher als in der Bundesliga. Aber es geht auch mit weniger Geld, denn mit Ajax Amsterdam und dem FC Porto haben auch zwei Klubs das Viertelfinale erreicht, die nicht mit den Millionen um sich werfen können. Vor allem die Holländer beweisen, dass man auch Talente zu Leistungsträgern formen kann. Und auch die englischen Klubs setzen ihre Geldmassen viel gezielter ein als in der Vergangenheit. Kaufen mit Köpfchen ist das Motto. Eine intelligente Kaderplanung wird immer wichtiger.
Der FC Bayern muss gut investieren
Vor dieser Aufgabe steht jetzt auch der FC Bayern. Wenn die Münchener zum Saisonende den längst fälligen Schnitt machen und sich neu aufstellen werden, müssen sie ihre Millionen vom Festgeldkonto gezielt investieren. Nur so können sie wieder die europäische Spitze erreichen. Borussia Dortmund scheint auf dem richtigen Weg zu sein. Die Einkäufe haben das Niveau des ohnehin noch jungen Teams gehoben. Davon ist der FC Schalke 04 weit entfernt. Jetzt gilt es den Klassenerhalt in der Bundesliga zu sichern. Die Champions League ist erst einmal kein Thema – und wie es aussieht: auf Jahre hinaus.