Marbella. Bislang fehlte Stürmer Paco Alcácer im Trainingslager von Borussia Dortmund, jetzt kehrt er auf den Platz zurück und will bald wieder spielen.

Am Mittwochvormittag ist Paco Alcácer immerhin wieder dabei auf dem Rasen, wenngleich der Stürmer nach überwundenem Muskelfaserriss nicht die gesamte Einheit auf dem Dama de Noche Training Center mit der Mannschaft von Borussia Dortmund absolviert: Als es nach einigen Pass- und Technikübungen intensiver wird, als Eins-gegen-eins-Duelle und andere Angriffs- und Verteidigungsvarianten einstudiert werden, ist für den 25-Jährigen Schluss. „Es ist alles gut gelaufen“, sagt er später auf der Terrasse des Mannschaftshotels Gran Melia Del Pepo. „Aber weil ich eben ein paar Probleme habe, muss ich etwas langsamer machen, damit es keinen Rückschlag gibt.“ Dennoch bleibe es sein Ziel, zum Rückrundenstart bei RB Leipzig am 19. Januar wieder einsatzfähig zu sein.

Paco Alcacer hat für den BVB zwölf Saisontore erzielt

Für den BVB wäre das eine gute Nachricht, denn Alcácer hat in der Hinrunde bereits nachdrücklich für Furore gesorgt: Zwölf Saisontore hat er bislang erzielt und liegt damit an der Spitze der Torjägerliste. Zehnmal traf er nach seiner Einwechslung, was noch nie in einer Bundesliga-Saison gab. Im Schnitt traf der Torjäger in jedem Spiel einmal, und noch beeindruckender wird seine Quote, wenn man sie auf die Einsatzminuten umrechnet: Alle 42 Minuten war der Spanier erfolgreich. Und von seinen ersten vier Torschüssen landeten drei im Tor. „Das war natürlich unglaublich“, sagt Alcácer. „Aber der Grund dafür war, dass ich so viel Vertrauen durch meine Mitspieler erfahren habe. Ich habe mich von Anfang an wohlgefühlt in der Mannschaft. Es ist einfach eine tolle Erfahrung, mit so tollen Spielern zusammenzuarbeiten, die auf so hohem Niveau spielen.“ Und außerdem: „Wenn man bei der Borussia spielt, wenn man Mitspieler hat, sie so gute Vorlagen geben, ist es leicht, Tore zu schießen.“

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Eine Kehrseite aber hat die tolle Quote des Mittelstürmers: Sie zeigt noch einmal seine Fitnessprobleme auf, nur drei Spiele konnte er über die volle Distanz machen, hatte zudem wiederholt muskuläre Probleme. „Ich und die Trainer wissen: Wenn man zwei Jahre lang nur wenig gespielt hat, braucht man eine gewisse Zeit, um wieder reinzukommen“, erklärt er. Beim FC Barcelona nämlich war der Stürmer mit der Sensationsquote nur Ersatzmann hinter Weltstars wie Lionel Messi und Luis Suarez – daher der Wechsel zum BVB, der ihn Ende August unter Vertrag nahm. Zunächst als Leihspieler für ein Jahr, im November aber zogen die Dortmunder schon die Kaufoption, zahlten noch einmal 21 Millionen Euro zu den zwei Millionen Leihgebühr und banden Alcácer bis 2022. „Natürlich war das für mich sehr positiv“, sagt der „Es hat gezeigt, dass der Klub mir vertraut und auf mich setzt. Dass das nach so kurzer Zeit passiert ist, zeigt, dass Vertrauen da ist und dass beide Seiten gerne zusammenarbeiten und das fortsetzen wollen.“

BVB-Profi Alcacer: "Ein Problem ist natürlich die Sprache"

Vordringlichste Aufgabe der Trainer wird es nun sein, den Fitnesszustand des Stürmers so zu verbessern, dass er regelmäßig spielen kann, und zwar von Beginn an. Und der würde sich gerne auch als Führungsspieler einbringen, stößt dabei aber noch auf weitere Hindernisse: „Ein wichtiges Problem ist natürlich die Sprache“, meint er. „Ich würde es gerne machen, aber es gibt genug andere Spieler, die Gesicht des Vereins sind und schon lange hier spielen.“ Zwar nimmt Alcácer regelmäßig Deutschstunden, dennoch, so sagt er, hat er vor der deutschen Sprache noch deutlich mehr Respekt als vor dem gegenüber Spanien kälteren Winter. „Gegen die Kälte kann man etwas anziehen, mit der Sprache ist das schon schwieriger.“