Dortmund. Während der BVB für Furore sorgt, schuftet der Ex-Kapitän für sein Comeback. Marcel Schmelzer will sich Schritt für Schritt ins Team arbeiten.
Während die jungen Wilden von Borussia Dortmund in diesen Tagen für Furore sorgen, kann Marcel Schmelzer nur tatenlos zusehen. Dieses zeitraubende Knochenödem im Knie lässt noch immer keinen Einsatz zu, der Ex-Kapitän braucht Geduld. "Ich konnte alles machen, nur nicht geradeaus laufen", sagte Schmelzer jüngst: "Das war eine neue Erfahrung. Denn es war ein elendes Warten."
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Seit Ende September fällt Schmelzer aus, beim lockeren 7:0 in der Fußball-Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg stand er zwar noch über 90 Minuten auf dem Platz, doch dann kamen die Schmerzen. Plötzlich war an Laufen nicht zu denken, an Fußball schon gar nicht. Stattdessen war Schonung angesagt.
Schmelzer wollte Vorsaison vergessen machen
Für Schmelzer, der seine schwache Vorsaison, an deren Ende er das Kapitänsamt niederlegte, unbedingt vergessen machen wollte, nur schwer zu ertragen. Aber "ich habe gelernt, die nötige Fitness zu erlangen, bevor ich wieder vor den Ball trete", sagte der 30-Jährige: "Da die Mannschaft gerade ihre Leistung abruft, kann ich mir die Zeit nehmen."
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Um dann wieder voll durchzustarten. Wie zu Saisonbeginn, als nach der langen Vorbereitung unter dem neuen Trainer Lucien Favre nicht wie erwartet Europameister Raphael Guerreiro oder der hochveranlagte Achraf Hakimi hinten links verteidigte - sondern der "ewige" Marcel Schmelzer.
Die ersten fünf Ligaspiele stand er auf dem Platz, dazu im DFB-Pokal und der Champions League. Die Leistungen waren gut, Coach Favre schenkte seinem Routinier weiter das Vertrauen. "Ich habe auch die Rückmeldung erhalten, dass es so war, wie man es sich vorstellt", sagte Schmelzer, der 2005 von der U17 des 1. FC Magdeburg nach Dortmund gewechselt war und seitdem im Ruhrgebiet zu Hause ist.
Zorc lobt den Ex-BVB-Kapitän
Auch Sportdirektor Michael Zorc lobte den Verteidiger. "Er hat in dieser Saison die Reset-Taste gedrückt", sagte er jüngst dem kicker - "umso ärgerlicher ist es, dass ich jetzt ausfalle", betonte Schmelzer.
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Wie lange sich der gebürtige Magdeburger noch gedulden muss, ist schwer zu prognostizieren. Mitte November begann er wieder mit dem Einzeltraining mit dem Ball, beim Abschlusstraining für das Champions-League-Spiel gegen den FC Brügge absolvierte er ebenfalls eine Einheit.
Geht alles glatt, "kann ich vielleicht noch bei ein, zwei Spielchen vor Weihnachten dabei sein", sagte Schmelzer. Die Situation ist dann eine andere als noch zu Saisonbeginn. Hakimi und auch Guerrero haben jetzt die Nase vorn, Marcel Schmelzer wird also auch dann Geduld brauchen. (sid)