Stuttgart. Dem BVB gelingt es zu selten, Topleistungen über 90 Minuten konstant abzurufen. Für die Konkurrenz ist das aber nicht beruhigend. Ein Kommentar.
Die Zahlen sprechen für sich selbst: Borussia Dortmund ist ja nicht einfach nur Tabellenführer nach acht Spieltagen nein, er stellt auch diverse Bestmarken auf. Vor Lucien Favre ist es noch keinem neuen Trainer gelungen, mit acht ungeschlagenen Bundesligaspielen in eine Saison zu starten. Noch nie zuvor hatte der BVB nach acht Spielen 27 Tore erzielt. Zehn Jokertore gab es zu diesem Zeitpunkt noch nie, 20 Punkte nur ein einziges Mal: In der Saison 2010/11 hatte der BVB nach acht Partien sogar 21 Zähler – und war am Ende Deutscher Meister.
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Natürlich heißt das nicht, dass es in dieser Spielzeit genauso kommen muss. Rückschläge dürfte es auch für diesen BVB noch geben, die bisher erreichten Werte garantieren ja nicht, dass so weitergeht. Aber sie untermauern, dass der Dortmunder Saisonstart ein außergewöhnlich guter ist.
Und der 4:0-Sieg beim VfB Stuttgart lieferte in komprimierter Form viele Gründe, warum das so ist: Da wäre die Offensivabteilung, die, wenn sie einmal ins Rollen kommt, ihre Angriffe in einem Tempo vorträgt, das in der Liga derzeit sonst nirgends zu finden ist. Der erst 18-jährige Jadon Sancho erweist sich mehr und mehr als außergewöhnlicher Tempodribbler. Paco Alcácer trifft nicht nur, wie er will, sondern glänzt auch als intelligenter Mannschaftsspieler. Und Marco Reus überzeugt als außergewöhnlicher Angreifer und starker Anführer dieser Mannschaft. Im Gegensatz zu den Vorjahren hat Favre auch die Abwehr merklich stabilisiert. Dass in Stuttgart die Viererkette verletzungsbedingt auf zwei Positionen neu besetzt war, tat dem keinen Abbruch.
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Dennoch ist in Dortmund nicht alles Gold, was glänzt – auch das zeigte der Auftritt in Stuttgart. Denn nach der Halbzeitpause geriet die Mannschaft noch einmal gehörig ins Schwimmen. Mindestens einen Treffer hätte der VfB erzielen müssen, ein stärkerer Gegner hätte die sich bietenden Lücken ganz anders genutzt. Noch gelingt es der jungen Dortmunder Mannschaft zu selten, ihre Topleistungen über 90 Minuten konstant abzurufen. Für die Konkurrenz allerdings ist das nicht unbedingt beruhigend – heißt es doch, dass dieser Tabellenführer sogar noch besser werden kann.