Dortmund. Der BVB sucht einen Torjäger – und hat nun einen Spieler aus Barcelona in den Blick genommen. Ein Transfer allerdings wäre kompliziert.

Borussia Dortmund sucht weiter nach einem Stürmer. Neuester Kandidat: der Spanier Paco Alcacer, derzeit in Diensten des FC Barcelona. Der entspräche mit einer Körpergröße von nur 1,75 Metern und starker Technik eher dem Prototyp des spielerischen Stürmers als einem wirklichen Brecher im Strafraum. Das allerdings wäre für den BVB kein Hindernis: „Mir ist lieber, dass jemand die Dinger reinmacht, als dass er bullig ist oder nicht“, sagt Zorc zur Stürmersuche, ohne dass es konkret auf Alcacer gemünzt wäre.

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Der ist in seiner bisherigen Laufbahn auch noch nicht als serienmäßiger Torjäger aufgefallen, in 199 Pflichtspielen stehen 62 Tore und 26 Vorlagen zu Buche – ein ordentlicher, aber keineswegs überragender Wert. Und auch sonst wäre eine Verpflichtung des 24-Jährigen kein ganz einfaches Geschäft.

BVB-Kandidat mit 100-Millionen-Klausel

Dass er in seinem bis 2021 laufenden Vertrag eine Ausstiegsklausel über 100 Millionen Euro verankert hat, ist dabei noch das geringste Problem: Derlei Klauseln sind in Spanien vorgeschrieben, die Klubs wählen oft genug Fantasiewerte, die mit späteren Transfersummen wenig zu tun haben. Den Marktwert des Angreifers siedelt man in Dortmund eher bei 25 Millionen Euro an. Denn Alcacer kommt in Barcelona kaum zum Einsatz, will daher grundsätzlich wechseln und auch sein Klub hätte nichts dagegen, das Gehalt des Angreifers einzusparen. Auch eine Leihe wäre denkbar – der klubnahen Zeitung „Mundo Deportivo“ allerdings bevorzugt Alcacer einen Wechsel innerhalb der spanischen Liga zu Betis Sevilla.

Dass Dortmund einen neuen Stürmer gut gebrauchen kann, war spätestens am Montagabend im DFB-Pokalspiel bei der SpVgg Greuther Fürth deutlich geworden, als der BVB sich mit dem Toreschießen enorm schwertat: Erst in der fünften Minute der Nachspielzeit egalisierte Neuzugang Axel Witsel den Führungstreffer durch Sebastian Ernst (77.) und rettete die Dortmunder in die Verlängerung. Und auch dort dauerte es bis in die Nachspielzeit, bis Marco Reus das erlösende 2:1 erzielte.

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Ansonsten fehlte über lange Phasen die nötige Präzision im Passspiel, um den Fürther Abwehrriegel zu knacken. Und wenn dies doch einmal gelang, ging der Abschluss schief – insbesondere Reus ließ einige hochkarätige Chancen liegen. So verfestigte sich der Trend, der sich schon in den jüngsten Testspielen gegen Lazio Rom (1:0) und den SSC Neapel (1:3) zeigte: Dortmund geizt derzeit mit den Toren. „Heute war es ein Schritt nach vorne, was das Herausspielen von Torchancen angeht“, widersprach Reus. „Ich sage immer, es ist besser sie zu haben und nicht zu nutzen, als sie gar nicht zu haben.“

Der Mannschaftskapitän hatte in Fürth die Position im Sturmzentrum eingenommen – und ließ nicht zum ersten Mal erkennen, dass er sich dort nicht übermäßig wohlfühlt: „Ganz vorne ist für mich eine neue Rolle, so habe ich die noch nicht gespielt“, sagte er. „Dass da nicht alles so klappt, wie man sich das vorstellt, ist auch klar.“

Spätestens seit dem Fürth-Spiel ist offensichtlich, dass es ein zu großes Risiko wäre, nur mit den Aushilfsstürmern Reus und Maximilian Philipp sowie dem zuletzt nicht mehr berücksichtigten Alexander Isak in die Saison zu gehen. „Wir haben ja gesagt, dass wir weiter die Augen offenhalten“, sagt Zorc. „Es sind noch zehn Tage Zeit, dann schauen wir mal.“