Fürth. Mit seinem Tor bewahrte Axel Witsel den BVB vor dem Pokal-Aus. Das war aber nicht der Hauptgrund, warum Mitspieler und Trainer später schwärmten.

Natürlich wurde nach dem Abpfiff viel über Axel Wisel geredet, das ließ sich ja gar nicht vermeiden. Der Belgier hatte Borussia Dortmund in seinem ersten Pflichtspiel ja überhaupt erst in die Verlängerung gerettet mit seinem Tor in der fünften Minute der Nachspielzeit und so den Grundstein gelegt für den 2:1-Sieg, den Marco Reus dann herausschoss. Es war gleichermaßen technisch stark und abgebrüht, wie Witsel den Ball nach einer hohen Flanke in den Strafraum volley ins Tor schoss.

Witsel gibt BVB-Spiel Struktur

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Doch nicht nur deswegen waren später in den Katakomben des Sportparks Ronhof viele Lobeshymnen auf den 29-Jährigen zu hören. Nein, Mitspieler, Trainer und die Verantwortlichen waren durchaus beeindruckt, mit welcher Präsenz er seine Position einnahm, als er nach 74 Minuten für den an diesem Tag zu fehlerhaften Thomas Delaney eingewechselt wurde. „Er konnte nicht von Anfang an spielen“, erklärte Trainer Lucien Favre später. „Er trainiert erst seit 14 Tagen mit der Mannschaft und hat nur 20 Minuten in einem Testspiel gespielt - das wäre zu früh gewesen.“

Reus: "So einen haben wir echt gebraucht"

Als Witsel dann das Feld betrat und sich auf der defensiven Mittelfeldposition vor der Abwehr einsortierte „hat er der Mannschaft viel gebracht“, so Favre. „Er spielt einfach und ruhig und kann die Bälle in den richtigen Räumen halten, das ist wichtig für die Mannschaft. Sportdirektor Michael Zorc bezeichnete den Auftritt des Neuzugangs kurz und knapp: „Top“, sagte er. „Er hat sofort das Spiel an sich gerissen und war Anspielstation.“ Immer wieder suchten die Mannschaftskollegen den neuen Mann mit ihren Zuspielen, und der verteilte sie unaufgeregt weiter. Auch wenn der Trainingsrückstand in manchen Momenten noch erkennbar war, gab Witsel dem BVB-Spiel doch erkennbar Struktur, die zuvor abhanden gekommen war.

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„Als Spieler sagt man, er hat Charakter ins Spiel gebracht“, meinte Kapitän Marco Reus. „Nicht nur mit seiner Größe, auch wie er die Mitspieler sucht. Das war echt gut, so einen haben wir echt gebraucht.“ Gerade noch rechtzeitig fiel Reus dann ein, dass das nicht allzu schmeichelhaft für jene Akteure klang, die bisher das defensive Mittelfeld beim BVB besetzten. „Julian Weigl ist auch wieder dabei, da hat der Trainer echt die Qual der Wahl“, schob er nach. „Auf der Position sind wir sehr gut besetzt.“