Fürth. Der BVB tat sich beim 2:1 in Fürth lange schwer und musste sich für den Sieg auch bei seinem Torhüter bedanken – für den es die beste Note gab.

Borussia Dortmund hat sich im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Favre in die zweite Pokalrunde gezittert. Die Spieler in der Einzelkritik:

Roman Bürki: Am Gegentor war der Schweizer schuldlos, und in der Verlängerung rettete er den BVB mit starken Paraden gegen Lukas Gugganig (103.) und Fabian Reese (113.) vor dem Aus. Ein starker Auftritt des Schweizers. Note: 2

Lukasz Piszczek: Hatte seine Seite lange im Griff, war aber auch nach vorne selten gefährlich. Und: Vor dem 0:1 konnte er die Flanke von Mohr nicht verhindern. Note: 4

Manuel Akanji: Beim 0:1 wie die gesamte Dortmunder Hintermannschaft ohne Orientierung. Ansonsten insgesamt ein ordentlicher Auftritt, nach starkem Start hatte er ein paar unnötige Wackler. Note: 3

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Abdou Diallo: Wie Nebenmann Akanji hatte er die Lage – vom 0:1 abgesehen – fast durchweg im Griff. Im Spielaufbau allerdings leistete er sich noch zu viele Ungenauigkeiten. Note 3

Marcel Schmelzer: Kämpferisch mit vorbildlichem Auftritt, zeigte großen Vorwärtsdrang – wie in der 8. Minute, als er mit einer Doppelchance an Torhüter Burchert scheiterte. In der Rückwärtsbewegung nicht immer sicher –vor dem 0:1 entwischte Vorlagengeber Keita-Ruel in seinem Rücken. Note 3,5

Thomas Delaney (bis 74.): Der Neuzugang von Werder Bremen tat sich schwer in seinem ersten Pflichtspiel für den BVB. Viel unterwegs, redete viel mit seinen Nebenleuten und mühte sich nach Kräften, die neuformierte BVB-Abwehr zusammenzuhalten. Bei eigenem Ballbesitz aber mit enttäuschendem Auftritt, weil viel zu vielen Fehlpässen. Note: 4,5

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Mahmoud Dahoud: Dahouds größte Stärke: Er hat keine Angst, riskant zu spielen. Dahouds größte Schwäche: Er hat keine Angst, riskant zu spielen. Auch in Fürth wechselten sich geniale Aktionen ab mit Szenen, in denen er zu viel wollte und den Moment des Abspiels verpasste. Auch in der Abwehrarbeit mit Luft nach oben. Aber: Von ihm gingen stets Überraschungsmomente aus. Note: 3,5

Mario Götze (bis 64.): Mal im Sturmzentrum, mal auf der Spielmacherposition, mal am eigenen Strafraum: Götze lief viel – und das Spiel lief weitgehend an ihm vorbei. Nach einer Stunde musste er Philipp weichen. Note: 5

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Christian Pulisic (bis 80.): Der 19-jährige US-Amerikaner war ein Aktivposten, versuchte immer wieder, mit schnellen Dribblings Lücken in die Abwehr zu reißen. Das gelang aber zu selten – auch weil er immer mal wieder den rechten Moment des Abspiels verpasste. Note: 4

Marco Reus: Ihm war deutlich anzusehen, dass ihm die Position im Sturmzentrum nicht schmeckt. Ließ sich immer wieder weit fallen, um Ballkontakte zu sammeln und das BVB-Spiel anzukurbeln. Ließ zahlreiche gute Chancen liegen – sorgte aber mit dem Treffer zum 2:1 in der Schlussminute der Verlängerung für die Entscheidung. Note: 3

Marius Wolf (bis 97.): Etwas überraschend erhielt der Neuzugang aus Frankfurt den Vorzug vor Maximilian Philipp. Er begann stark, sorgte per Distanzschuss für ein erstes Ausrufezeichen (3.). Je länger das Spiel dauerte, desto weniger war von ihm allerdings zu sehen, bis er irgendwann komplett abgetaucht war. Note: 5

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Maximilian Philipp (ab 64.): Kam für Götze und sollte für mehr Torgefahr sorgen. Das aber gelang nicht wirklich, selten nur konnte er sich in Szene setzen. Note 4,5

Axel Witsel (ab 74.): Kam für Thomas Delaney und änderte Kraft seiner Persönlichkeit sofort das Spiel. Er schaffte es, Struktur ins BVB-Spiel zu bringen, seine Mitspieler suchten ihn permanent mit ihren Pässen. Ein starker Auftritt angesichts von nur zwei Wochen Vorbereitung mit der Mannschaft – und mit dem Tor zum 1:1 (90.+5) rettete er den BVB prompt in die Verlängerung. Note 2

Jadon Sancho (ab 80.): Kam für den ausgepumpten Pulisic, um das Spiel noch einmal zu beleben. Lange gelang dies nicht – doch dann setzte er sich buchstäblich in letzter, nämlich 120. Minute, gegen drei Gegenspieler durch und legte Reus das 3:1 perfekt auf. Note 3

Raphael Guerreiro (ab 97.): Kam für Wolf, blieb aber wegen zu geringer Spielzeit ohne Note.