München. . Mit hängenden Schultern schlichten die BVB-Stars nach dem 0:6 in München vom Platz. Doch es gibt mehr Probleme als die Mentalität. Ein Kommentar.

Wer Borussia Dortmunds Spielern in München bei der Arbeit zu gesehen hat, wie sie über den Platz trotteten, die Schultern hängen ließen, Zweikämpfe verweigerten, der konnte zu dem Eindruck gelangen, dass diese Profis unbedingt ihrem Boss recht geben wollen. Ihr Boss, Hans-Joachim Watzke, spricht immer wieder von gravierenden Veränderungen, die im Sommer nötig sind. Und die 0:6-Blamage gegen den FC Bayern München hat eindrucksvoll gezeigt: Der BVB muss sich neu aufstellen.

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Dabei wird es nicht reichen, Matthias Sammer und Sebastian Kehl zur Unterstützung zu holen. Vielmehr muss auch der Kader dringend durchgemischt werden. Denn das dramatische vergangene Jahr hat etwas in dieser Mannschaft verändert, anders sind diese immer wiederkehrenden schwachen Auftritte, die in manchen Spielphasen einer Aufgabe gleichkommen, nicht zu erklären.

Stöger bislang nicht über Probezeit hinausgekommen

Schnell kommt dabei der Ruf nach Mentalitätsspielern, allerdings sollte man nicht vergessen, dass immer noch viele Profis im Kader stehen, die in der vergangenen Saison trotz des dramatischen Anschlages den DFB-Pokal gewonnen haben. Mehr Mentalität geht eigentlich nicht. Präsident Reinhard Rauball erklärte damals: „Das sind echte Borussen.“

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Doch mittlerweile haben sich zwei Spieler weggestreikt, andere leiden immer noch, was völlig verständlich ist, an den Folgen des Anschlages. Hinzukommen mit Thomas Tuchel und Peter Bosz zwei entlassene Trainer. Und Peter Stöger ist bislang nicht über die Probezeit hinausgekommen.

Begeisterung muss bei BVB-Spielern zurückkehren

Das alles hat dazugeführt, dass die Spieler teilweise so wirken, als wäre es für sie eine Bestrafung, das BVB-Trikot zu tragen. Die Höchststrafe für einen Klub, in dem echte Liebe sehr groß geschrieben wird.

Die Dortmunder müssen wieder Profis zusammenstellen, die vor Begeisterung glühen, für die Borussia auf dem Rasen zu stehen. Nur so kann der BVB erfolgreich sein – und zweite Kraft in Deutschland bleiben.