Dortmund. Die Ergebnisse sind beim BVB besser als der gezeigte Fußball. Peter Stögers harsche Kritik an den Spielern ist deshalb korrekt. Ein Kommentar.

Eigentlich müssten bei Borussia Dortmund sämtliche Alarmglocken schrillen angesichts von Wörtern wie „Startrekord“ oder „Rekordtrainer“. Denn von dieser Sorte haben sie ja gerade erst zwei verschlissen. Zur Erinnerung: Nach dem siebten Spieltag, nach dem 2:1-Sieg gegen Augsburg, war Peter Bosz der Rekordmann. Fünf Spiele war seine Mannschaft zum Liga-Auftakt ohne Gegentor geblieben, das hatte noch nie ein BVB-Trainer geschafft – ebenso wenig wie 19 Punkte und eine Tordifferenz von 21:2 nach sieben Partien. Es folgte ein rekordverdächtiger Absturz.

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Vorher war noch Thomas Tuchel der Rekordmann mit seiner Unbesiegbarkeit im eigenen Stadion gewesen. Er musste gehen trotz DFB-Pokalsieg.

Reus und Götze machen Unterschied aus

Nun hat Stöger einen Rekord vorgelegt, er ist seit Amtsanritt in neun Bundesliga-Spielen ohne Niederlage, dazu im Europapokal. Doch die Zeichen mehren sich, dass das nicht immer so weitergeht. Das Problem des BVB im Jahr 2018: Die Ergebnisse sind besser als der gezeigte Fußball. Dass die Dortmunder so gut dastehen, verdanken sie vor allem der überragenden Klasse einiger weniger Spieler. Zuletzt waren es meist Marco Reus und Mario Götze, die den Unterschied ausmachten.

Das sind Sorgen, die viele Fußballklubs gerne hätten – einerseits. Andererseits darf man eben nicht davon ausgehen, dass das ein Selbstläufer bleibt. Wird der BVB nicht besser, werden sich die Ergebnisse irgendwann dem Niveau angleichen. Und genauso wenig darf man davon ausgehen, dass Götze und Reus es auf Dauer richten. Beide sind fantastische Spieler, aber beide waren in der Vergangenheit immer wieder vom Verletzungspech verfolgt. Es ist ihnen zu wünschen, dass sie gesund bleiben – damit planen aber sollte man nicht.

Deswegen ist es genau richtig, dass Stöger nun deutlich dazwischen haut und seiner Mannschaft klarmacht: So geht es nicht weiter. Es ist die letzte Warnung.