Marbella. BVB-Profi Marco Reus kann es kaum erwarten, nach langer Verletzungspause wieder auf dem Platz zu stehen. Außerdem spricht er über seinen Vertrag.
Es ist ein gut gelaunter Marco Reus, der am Sonntagmittag die Terrasse des Mannschaftshotels von Borussia Dortmund betritt. Dem hat auch die Trainingseinheit am Vormittag mit vielen intensiven Läufen zum Abschluss nicht geschadet. „Das Training macht Spaß“, sagt der Angreifer – und schiebt grinsend nach: „Außer vielleicht heute.“
BVB-Profi Reus über Reha: "Bisher gab es keine Probleme"
Es macht vor allem deswegen Spaß, weil er so lange darauf verzichten musste: Beim Pokalfinale in Mai zog er sich einen Teilriss des hinteren Kreuzbands zu, seitdem schuftete er in der Reha. In Marbella kann er endlich wieder große Teile des Mannschaftstrainings absolvieren. „Es läuft alles nach Plan“, sagt der 28-Jährige. „Ich bin sehr glücklich, sehr froh, dass alles so gut geklappt hat. Es gab bisher in meiner Reha keine Probleme.“ Als nächstes steht die vollständige Rückkehr ins Mannschaftstraining ein, das heißt: auch die Zweikämpfe in den Trainingsspielen wieder voll bestreiten, unangenehmen Situationen nicht mehr aus dem Weg zu gehen.
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Und dann die Rückkehr in den Spielbetrieb, die bislang für Mitte Februar avisiert war. Oder klappt es doch schon früher: „Ich habe mir kein Ziel gesetzt, wann ich wieder einsteigen möchte ins richtige Mannschaftstraining und in den Spielbetrieb“, so Reus. „Ich setze mich da nicht unter Druck. Es ist eine schwere Verletzung gewesen und ich habe keine Lust, dass ich irgendwelche Probleme bekomme. Von daher arbeite ich weiter nach Plan und dann wird man schauen.“
Ein Fernziel auf dem Plan ist aber in jedem Fall die Weltmeisterschaft im Sommer in Russland: „Natürlich ist das ein großes Ziel“, so Reus. „Aber ich war immer ein Mann der kleinen Schritte. Jetzt ist es mein großes Ziel, vollständig gesund zu werden und wieder zu spielen. Dann wird sowieso alles automatisch kommen. Wenn ich in Form bin, habe ich auch ganz gute Chancen, dabei zu sein.“
Und irgendwann wird dann auch eine mögliche Verlängerung des bis 2019 laufenden Vertrags anstehen – jetzt aber noch nicht: „Ich brauche mich jetzt nicht mit Sachen beschäftigen, die wirklich noch weit weg sind, es bringt nichts, über eine Vertragsverlängerung nachzudenken“, sagt Reus. „Meine Priorität ist, immer fitter zu werden und wieder auf dem Platz zu stehen. Ich kann kaum erwarten, zu spielen. Und danach kann man sich dann irgendwann Gedanken dazu machen.“
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Erst einmal aber gilt es für ihn persönlich und den BVB als Ganzes, wieder in die Spur zu kommen, nachdem die Hinrunde auch durch eine gewisse Grüppchenbildung im Team erschwert wurde. „Dass du dich im Team nicht mit jedem gleichgut verstehst, ist ja klar“, sagt Reus zwar, der zu den Dortmunder Führungsspielern gehört und Mitglied im Mannschafsrat ist. Und nicht jede Reiberei sei leistungsmindernd. Aber: „Natürlich müssen wir es schaffen, in der Rückrunde ein besseres Team auf dem Platz zu werden. Daran haben wir jetzt schon gearbeitet, auch in der Hinrunde. Das geht aber leider nicht von heute auf Morgen, dass das alles sofort klappt.“ Vielmehr sei dies ein Prozess, „der geht über Monate, vielleicht auch über Jahre“.
Das sagt Reus über BVB-Torjäger Aubameyang
Es sei aber auch nicht der Fall, „dass wir eklatante Grüppchenbildung haben. Wir verstehen uns super – aber natürlich gibt es hin und wieder Probleme. Und dann ist der Mannschaftsrat gefordert.“ Für einige Probleme sorgte in der bisherigen Saison auch Pierre-Emerick Aubameyang, der mehrfach zu spät zum Training kam und wegen eines unabgesprochenen Videodrehs auf dem Trainingsgelände für ein Spiel suspendiert wurde. „Natürlich spricht man dann auch mit ihm und sagt ihm ganz klar, was man davon hält, das gehört einfach dazu“, so Reus. „Das hat dann auch was mit Respekt zu tun. Das weiß er, das ist alles thematisiert und geklärt worden, da sind wir völlig im Reinen.“