Dortmund. Nach der Niederlage gegen Werder Bremen steht BVB-Trainer Bosz vor dem Aus. Nachfolger werden bereits gehandelt. Wie sie heißen, steht hier.

13 Pflichtspiele zuletzt, nur ein Sieg: Diese Bilanz eines Absteigers dürfte Peter Bosz, dem Trainer von Borussia Dortmund, zum Verhängnis werden. Nach der Krisensitzung an der Geschäftsstelle in Folge der 1:2-Niederlage gegen Werder Bremen konnten BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc noch keinen Nachfolger präsentieren. Alt-Meister-Trainer Ottmar Hitzfeld hat seinem Ex-Klub bereits abgesagt, eine Überraschung scheint möglich. Namen kursieren bereits. Wir ordnen sie ein.

Bernd Storck (54): Zusammen mit seinem Co-Trainer Andreas Möller führte der gebürtige Herner die ungarische Nationalmannschaft 2016 erstmals seit 44 Jahren wieder zu einem EM-Turnier. Im Oktober 2017 trat er von seinem Traineramt nach zweijähriger Dienstzeit zurück. Er ist also auf dem Markt. Allerdings: Storck, als Spieler 1989 Pokalsieger mit dem BVB, bemühte sich schon einmal in mitverantwortlicher Position um die Borussia. Als Co-Trainer folgte er Jürgen Röber im Dezember 2006 nach Dortmund. Nach nur zwei Siegen aus acht Spielen endete die Zusammenarbeit aber nach drei Monaten schon wieder. Storck ist genau deswegen kein Kandidat.

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Von Sebastian Weßling und Daniel Berg

Peter Stöger (51): Im vergangenen Sommer war der damalige Trainer des 1. FC Köln ein heißer Kandidat bei der Borussia, die einen Nachfolger für Thomas Tuchel suchte. Die Parteien verhandelten, handelseinig wurden sie sich nicht. Problem unter anderem: Der Österreicher hatte einen laufenden Vertrag und auch seine Art Fußball erschien angeblich nicht allen Entscheidungsträgern der perfekte Stil für den BVB. Nach einem desaströsen Saisonverlauf beim FC ist Stöger nun erst seit ein paar Tagen seinen Job in Köln los. Er ist also zu haben. Doch ob die Referenz von drei Punkten aus 13 Spielen nun eine ist, die die Tür zum BVB öffnet, erscheint fraglich. Zum jetzigen Zeitpunkt dürfte Stöger auch den Fans schwer zu vermitteln sein. Problem zudem: Als Übergangslösung dürfte er sich eher nicht hergeben. Denn im Sommer soll ja eigentlich Julian Nagelsmann zum BVB kommen.

Matthias Sammer (50): Zweimal Meister und Champions-League-Sieger, Welpokalsieger - der, den sie wegen seiner roten Haare den Feuerkopf nannten, hat den BVB als Spieler geprägt. Auch als Trainer war er schon erfolgreich: Als Assistent von Udo Lattek bewahrte er die Borussia im Jahr 2000 vor dem Abstieg, zwei Jahre späte gewann er die Meisterschaft. In seiner Zeit als Sportvorstand beim FC Bayern München gerieten er und Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke auch mal heftiger aneinander. Doch in diesem Sommer begruben die beiden Alphatiere ihren Streit. Einem übergangsweisen Engagement stünde also eigentlich nichts im Wege. Doch Sammer hat sich aus dem Bundesliga-Business zurückgezogen, auch weil ihm ein leichter Schlaganfall 2016 eine Warnung war. Derzeit arbeitet er sehr erfolgreich und mit Lob überschüttet als Experte für Eurosport. Als Trainer wollte und will er eigentlich nicht mehr arbeiten. Das ist schlecht für den BVB.

Sebastian Kehl (37): Als Kapitän gewann er zwei Meisterschaften und einmal den DFB-Pokal mit dem BVB. Im Sommer 2015 beendete er seine Karriere und bildet sich seitdem fort. Nach Medienberichten soll er die Mannschaft bis zur Winterpause übernehmen. Allerdings besitzt der frühere Mittelfeldspieler keine Trainer-Lizenz und hat überhaupt keine Erfahrung in diesem Bereich. Bis zur Winterpause stehen noch die beiden Liga-Spiele beim Mainz 05 und gegen 1899 Hoffenheim an. Danach wartet noch das Pokal-Achtelfinale bei Bayern München. Ihm das zuzutrauen, setzt Mut voraus.