Dortmund. Am Abend nach der 1:2-Pleite gegen Bremen versammelte die sportliche Leitung den BVB-Mannschaftsrat zur Krisensitzung in der Geschäftsstelle.
War das eine Niederlage zu viel? Nach dem 1:2 (0:1) gegen den bisherigen Tabellenvorletzten Werder Bremen steht Trainer Peter Bosz beim kriselnden Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund unmittelbar vor dem Aus. Am Sonntagmorgen informierte der BVB über Facebook, dass es um 12 Uhr eine Pressekonferenz zur "aktuellen sportlichen Situation" geben werde.
Gut drei Stunden nach dem Schlusspfiff fand sich der Mannschaftsrat um Nuri Sahin und Marco Reus Samstagabend in der BVB-Geschäftsstelle ein. Auch Justiziar Robin Steden war vor Ort. In den Büros der sportlichen Leitung in der fünften Etage brannte zu diesem Zeitpunkt noch Licht. Krisensitzung beim BVB über das weitere Vorgehen. Boszs Ende beim BVB war da womöglich schon besiegelt: Angeblich erfuhr er es bereits direkt nach Spielende in der Kabine. Am Sonntag wird vom Verein die offizielle Bestätigung erwartet.
Bosz war erst im vergangenen Sommer von Ajax Amsterdam nach Dortmund gewechselt. Nach sieben Siegen in sieben Spielen zum Saisonstart wartet der BVB seit dem 30. September auf einen Erfolg in der Liga. Von der Spitze der Tabelle stürzte der Klub bis ins Mittelfeld ab. Das Saisonziel, die direkte Qualifikation für die Champions League über einen der ersten vier Plätze, droht in Gefahr zu geraten. Derzeit beträgt der Rückstand des Tabellensiebten lediglich drei Punkte, aber die Tendenz besorgt die Entscheidungsträger bei Schwarz-Gelb. Nicht nur, dass die Ergebnisse ausbleiben. Auch die Art und Weise, wie sich die Mannschaft zuletzt präsentierte, stürzt den Verein in Ratlosigkeit. Der letzte Ausweg lautet dann stets: Trainerwechsel.
BVB-Bosse Watzke und Zorc schreckten lange vor dem Schritt zurück
Lange Zeit haben die Verantwortlichen - Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc - vor diesem Schritt zurückgeschreckt. Sie wollten Bosz - auch mangels Alternativen auf dem Trainermarkt - bis zur Winterpause halten, um die Lage neu zu bewerten. Doch möglicherweise müssen sie nun von ihrer Linie der Geduld abweichen.