Dortmund. Ousmane Dembélé will seinen Wechsel zum FC Barcelona erzwingen. Hans-Joachim Watzke deutete an, dass Barcelona daran nicht unschuldig sei.
- Ousmane Dembélé will seinen Wechsel zum FC Barcelona erzwingen
- Hans-Joachim Watzke deutete an, dass Barcelona daran nicht unschuldig sei
- Dembélé bleibt suspendiert
Hans-Joachim Watzke ist momentan nicht gut auf den FC Barcelona zu sprechen, das ist kein Geheimnis. Der spanische Vizemeister will Borussia Dortmund den Flügelspieler Ousmane Dembélé abjagen, die Angelegenheit hat längst unappetitliche Züge angenommen: Nachdem der BVB das erste Angebot aus Barcelona ablehnte, erschien Dembélé nicht zum Training – woraufhin ihn die Dortmunder suspendierten.
BVB-Geschäftsführer Watzke übte nun in der Sky-Sendung „Wontorra – der Fußballtalk“ deutliche Kritik in Richtung Spanien: „Da muss man sich auch mal über die Rolle des ruhmreichen FC Barcelona unterhalten“, sagte er. Dortmund habe ein Angebot abgelehnt. „Dann kommt er ganz zufällig am Donnerstag nicht zum Training. Die zeitliche Abfolge ist schon auffällig", sagte Watzke. „Das glauben sie doch selbst nicht, dass ein 20-Jähriger nicht zum Training kommt ohne das Wohlwollen des möglicherweise aufnehmenden Klubs. Im Leben nicht.“ Den Berater Dembélés nahm Watzke ausdrücklich in Schutz: „Der hat in dieser Sache kein doppeldeutiges Spiel gespielt.“
Watzke: Verhandlungen nicht nötig
Verhandlungen mit Barcelona aber seien nicht nötig: „Das, was wir wollen, liegt auf dem Tisch“, so Watzke. „Wenn wir die Forderung zeitnah erfüllt bekommen, dann wird der Transfer stattfinden. Sonst nicht.“ Der BVB-Boss machte deutlich, dass man nicht bis zum Ende der Transferperiode am 31. August warten werde. Allerdings sei ein Wechsel zum FC Barcelona keinesfalls ausgemachte Sache: „Ich sehe die Wechselwahrscheinlichkeit bei unter 50 Prozent“, sagte Watzke, schob aber nach: „Ich habe ja nicht gesagt, wie weit unter 50 Prozent.“
Wenn Barcelona nicht auf Dortmunds Forderungen eingehen wolle, „ist er zum 1. September wieder bei uns. Und ich bin sicher, dass er dann auch wieder spielen will“.
Derzeit aber gibt es keine Anzeichen von Entspannung zwischen BVB und Dembélé: „Es ist bislang nicht von Spielerseite um Aufhebung der Suspendierung gebeten worden“, so Watzke. Dann sei aber auch „ein deutliches Mea culpa“ Dembélés nötig, sagte Watzke. „Er muss sich vor den Spielern und dem ganzen Verein entschuldigen.“ Dann werde man auch einen Weg finden, wie es weitergehen werde. „Ob es dann jemals wieder so sein wird wie vorher, wird man sehen.“
Watzke lobt Bosz
Ein Lob sprach der BVB-Boss dem neuen Trainer Peter Bosz aus: „Es ist beeindruckend, wie unaufgeregt er mit dieser Situation umgeht, die unversehens über uns hereingebrochen ist“, so Watzke, der die Situation auch mit der Zeit nach dem Attentat auf die Dortmudner Mannschaft verglich. „Peter Bosz wirkt in dieser Situation sehr beruhigend auf das Umfeld – das hatten wir auch schon anders.“