Dortmund. Vor dem Supercup gegen Bayern plagen den BVB personelle Probleme. Daher könnte ein junger Zugang Heimpremiere feiern – auf ungewohnter Position.
Dan-Axel Zagadou war beeindruckt: „Wenn ich darüber nachdenke, dass heute 25 000 Zuschauer gekommen sind, obwohl wir nur trainieren“, sagte der 18-jährige Abwehrspieler von Borussia Dortmund. „Was wird dann erst am Samstag los sein?“ Am Samstag empfängt der Pokalsieger BVB den Deutschen Meister Bayern München zum Supercup (20.30 Uhr/ZDF) und das Stadion wird mit 81360 Zuschauern ausverkauft sein.
„Vor so vielen Zuschauern habe ich noch nie gespielt“, sagte Zagadou, der kürzlich ablösefrei aus der Jugend von Paris Saint-Germain kam. „Sollte ich tatsächlich zum Einsatz kommen, werde ich mein Bestes geben.“
BVB-Kader ist ausgedünnt
Die Chancen darauf stehen gar nicht schlecht: Durch zahlreiche Verletzungen ist der Dortmunder Kader ausgedünnt, in Kapitän Marcel Schmelzer (Außenband-Teilriss), Raphael Guerreiro (Bruch des Sprunggelenks) und Erik Durm (muskuläre Probleme) fehlen alle potenziellen Linksverteidiger. In den Testspielen half daher Zagadou immer wieder aus. Das sei zwar nicht seine Lieblingsposition, ließ der 1,96 Meter große Hüne wissen, die sei eher zentral in der Abwehr – aber er sei dankbar, sich überhaupt zeigen zu dürfen und arbeite täglich daran, sich zu verbessern.
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Die Linksverteidiger-Position ist nicht die einzige, auf der der neue Trainer Peter Bosz improvisieren muss: Auch Marco Reus (Kreuzband-Teilriss), Julian Weigl (Aufbautraining) und André Schürrle (Rückenprobleme) fehlen im ersten Pflichtspiel. Mario Götze ließ das Abschlusstraining am Freitagabend wegen Rückenschmerzen aus und dürfte ebenfalls ausfallen – genau wie Emre Mor, den muskuläre Probleme plagen.
Dass der 20-jährige Türke noch einmal im BVB-Trikot aufläuft, ist ohnehin fraglich. Neben dem AC Florenz und dem AS Rom hat inzwischen auch Inter Mailand Interesse, bei einem überzeugenden Angebot würde der BVB den Angreifer ziehen lassen.
Trotz aller Personalsorgen aber peilt der BVB gegen ähnlich gebeutelte Bayern einen Sieg an: „Es geht gleich um einen Preis. Und den Preis wollen wir gewinnen“, gab Bosz vor. „Wir wollen unser Spiel durchziehen, zeigen dass wir bereit sind für die Saison und wenn möglich gewinnen“, ergänzte Torhüter Roman Bürki.
