Essen. Borussia Dortmund hat bei Rot-Weiss Essen mit 2:3 verloren. Die Essener starteten furios. Benjamin Baier erzielte zwei Tore. Der Spielbericht.
Borussia Dortmund hat das erste Testspiel der Vorbereitung verloren: Beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen unterlag der Bundesligist trotz spielerischer Überlegenheit und deutlich mehr Ballbesitz vor 13.500 Zuschauern mit 2:3 (1:2). Für Essen trafen Kapitän Benjamin Baier mit einem Doppelpack (3./40.) und Marcel Platzek (61.), für den BVB Pierre-Emerick Aubameyang (30.) und Ousmane Dembélé per Handelfmeter (64.).
Wie angekündigt war der aus langer Verletzungspause zurückgekehrte Mario Götze nicht im Kader, außerdem fehlten Sebastian Rode wegen eines Blutergusses am Zeh und Roman Weidenfeller, der geschont wurde. Dafür gehörten die U19-Spieler Dominik Wanner und David Kopacz zum Aufgebot, Wanner stand sogar in der Startelf.
Es war der Viertligist, der den ersten Akzent setzte – und was für einen: Erik Durm spielte einen Fehlpass, der Ball landete bei RWE-Kapitän Benjamin Baier, der aus 25 Metern einfach mal abzog und BVB-Torhüter Roman Bürki am kurzen Pfosten überraschte – 1:0 (3.). „Deutscher Meister wird nur der RWE“, sangen die Essener Fans.
Das passende Personal fehlte beim BVB
Das dürfte in der näheren Zukunft schwierig werden, aber zumindest war lange nicht erkennbar, wer der Erst- und wer der Viertligist war. Der BVB bemühte sich um ein intensives Pressing, machte Druck – das Spiel krankte aber daran, dass für das 4:3:3, das der neue Trainer favorisiert, noch das passende Personal fehlte. Die Halbpositionen neben Zentralspieler Nuri Sahin bekleideten Durm und Wanner, was sicher nicht die Idealbesetzung ist. Und wenn der BVB mal in Strafraumnähe kam, wurde es zu umständlich und es fehlte an Präzision. Man sah, dass RWE schon fast zwei Wochen länger im Training ist als der BVB.
So dauerte es 19 Minuten bis zur ersten wirklich gefährlichen Szene: Sahin spielte einen traumhaften Steilpass, Pierre-Emerick Aubameyang legte quer auf André Schürrle, dessen Schuss zur Ecke geblockt wurde.
Und doch folgte bald der Ausgleich: Schürrle schlug einen Eckball von links, Ömer Toprak verlängerte per Kopf und Aubameyang stocherte den Ball ins Tor (30.). Und acht Minuten später fast das gleich Bild: Dieses Mal kam Schürrles Ecke von rechts, Toprak legte ab – doch Aubameyang grätschte den Ball über das Tor.
BVB-Pressing öffnete Räume
Stattdessen schlug der Außenseiter erneut zu: Der BVB versuchte ein intensives Pressing am gegnerischen Strafraum, was hinten Räume öffnete, in die die Essener schnell hineinstießen. Kamil Bednarski traf den Ball im Strafraum nicht richtig, an der Strafraumgrenze nahm Baier den Ball direkt und brachte ihn im Tor unter – auch dieser Schuss sah nicht unhaltbar aus (40.).
Zur Pause wechselte Bosz komplett durch und der BVB agierte deutlich druckvoller. Kopacz traf das Außennetz (49.), Dembélé schoss zweimal aus kurzer Distanz zu zentral auf RWE-Torwart Robin Heller (51., 53.).
61. Doch der Treffer fiel auf der anderen Seite: Dennis Maluras Flanke bekam Subotic an die Hand – Freistoß von der linken Seite. Den zog Kevin Grund flach vor das Tor und überraschte die gesamte Dortmunder Abwehr. Marcel Platzek schob am langen Pfosten ein (61.). Fast im Gegenzug aber gab es ein ähnliches Bild auf der anderen Seite: Dem Essener Grund sprang der Ball an die Hand – allerdings im Strafraum. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ousmane Dembélé sicher (64.) zum 2:3 aus Dortmunder Sicht.
Und der BVB machte weiter Druck. Pulisic vergab die bis dahin beste Chance, als der eingewechselte Torhüter Marcel Lenz eine Flanke nach vorne abklatschen ließ – doch der BVB-Außenstürmer schoss aus kurzer Distanz über das Tor (79.). So blieb es bei der 2:3-Niederlage für den BVB.
So spielte der BVB:
BVB 1. Halbzeit: Bürki – Passlack, Sokratis, Toprak, Schmelzer –Durm, Sahin, Wanner – Mor, Aubameyang, Schürrle
BVB 2. Halbzeit: Reimann – Piszczek, Bartra, Subotic, Zagadou – Kopacz, Bender, Castro – Pulisic, Isak, Dembélé
Tore: 1:0 Baier (3.), 1:1 Aubameyang (30.), 2:1 Baier (40.), 3:1 Platzek (61.), 3:2 Dembélé (64.)