Essen. Am Dienstag soll es ein finales Gespräch zwischen Marco Reus und Bundestrainer Joachim Löw geben. Tendenz: Er muss nicht mit zum Confed-Cup.
- Am Dienstag soll es ein finales Gespräch zwischen Marco Reus und Bundestrainer Joachim Löw geben
- Eine Tendenz zeichnet sich bereits ab
- Demnach muss der Dortmunder nicht mit zum Confed-Cup
Der DFB hat für Mittwoch eingeladen: Bundestrainer Joachim Löw wird um 13 Uhr in der DFB-Verbandszentrale in Frankfurt seinen Kader für den Confed-Cup, der vom 17. Juni bis 2. Juli in Russland stattfindet, bekannt geben. Das kann eine spannende Angelegenheit werden. Denn eine der drängenden Fragen lautet: Muss Dortmunds Stürmer Marco Reus mit? Oder erfüllt Löw den Wunsch des Spielers, stattdessen Urlaub machen zu dürfen?
Nach Informationen dieser Zeitung wird es am Dienstag ein finales Gespräch zwischen Löw und Reus geben. Die Tendenz ist klar: Der Bundestrainer wird dem Wunsch des Spielers stattgeben und den BVB-Star nicht für Russland nominieren.
Beim DFB reagierte man zuletzt leicht verärgert
Das ist eine Überraschung. Beim DFB reagierte man zuletzt nämlich leicht verärgert darauf, dass Reus öffentlich seinen Urlaubswunsch äußerte. Manager Oliver Bierhoff sagte dieser Zeitung: „Ich erwarte schon, dass es für jeden Spieler immer etwas Besonderes ist, in die Nationalmannschaft berufen zu werden.“
In den letzten Tagen hat sich allerdings auch bei Löw und seinem Team die Meinung durchgesetzt, dass man Reus nach den dramatischen Verletzungen vor der WM 2014 und der EM 2016, die ihn die Teilnahmen kosteten, keinen Gefallen tun würde, wenn man ihn gegen seinen Willen mit nach Russland nehmen würde. Außerdem: Das große Ziel Löws ist die WM 2018 und die Titelverteidigung. Für dieses Ziel müsse man eben auch mal einen schmerzlichen, aber notwendigen Kompromiss schließen.
Aber wer könnte für Reus nun in den Kader rutschen? Auch diese Nachricht ist eine Überraschung: Es ist Amin Younes. Der 23-jährige Angreifer von Ajax Amsterdam, der mit seinem Klub im Viertelfinale der Europa-League Schalke 04 aus dem Wettbewerb geworfen hat, steht vor dem Sprung in den Russland-Kader.
Hrubesch: Er kann Spiele entscheiden
Das hat Younes nicht nur seinen spektakulären Leistungen beim holländischen Spitzenklub zu verdanken. Der dribbelstarke Offensivspieler, der 2015 von Borussia Mönchengladbach zu Ajax wechselte, hat beim DFB einen einflussreichen Mentor – Horst Hrubesch, den aktuellen DFB-Sportdirektor seit Januar. Er kennt Younes aus seiner Zeit als Trainer der DFB-Juniorenteams.
„Ich kenne Younes bereits seit Jahren, weil er sämtliche Teams durchlaufen hat“, sagte der 66-Jährige im Gespräch mit dieser Zeitung, „er kann Spiele entscheiden. Er ist vom Typ her ein Spieler wie Arjen Robben oder Franck Ribéry. Das ist genau der Typ, der gefragt ist. Deshalb habe ich Joachim Löw Younes auch ans Herz gelegt.“
Hrubesch geht fest davon aus, dass der Bundestrainer den Linksfuß nominieren wird. Schließlich habe die sportliche Leitung den gebürtigen Düsseldorfer bereits mehrfach live in Augenschein genommen. „Und dabei“, so Hrubesch, „hat der Junge stets einen hervorragenden Eindruck hinterlassen.“
Man kann davon ausgehen, dass Löws Anruf bei dem Profi einen Luftsprung verursachen wird. Younes erklärte zuletzt, dass es für ihn natürlich ein „Traum“ sei, sollte er irgendwann einmal in die Nationalmannschaft berufen werden.