Essen. Der Rekord-Nationalspieler glaubt an einen Abgang von Borussia Dortmunds Torjäger. Dem Verein empfiehlt er gleich zwei potenzielle Nachfolger.

Pierre-Emerick Aubameyang sagte am vergangenen Samstag vor allem eines: dass er nichts zu sagen habe. Borussia Dortmunds Torjäger verließt beschwingt das Stadion nach dem 2:1-Sieg über die TSG Hoffenheim, der dem BVB einen Vorteil im Rennen um das sichere Ticket für die Champions League in der neuen Saison beschert hat. Aber zu seiner Zukunft, ob er ein Schwarz-Gelber bleibe oder doch womöglich zu Paris St.-Germain wechseln werde, wollte sich der Gabuner eben nicht äußern.

Das übernehmen dafür ja andere, vor allem die Fußballexperten. So kann sich Lothar Matthäus sehr gut vorstellen, dass Aubameyang in der neuen Saison in der französischen Hauptstadt spielen werde. Er rät dem BVB deshalb, kräftig Kasse zu machen. „Die gehandelten 70 Millionen Euro Ablöse für den Dortmunder halte ich für mehr als angemessen“, erklärt der 56-Jährige in seiner Sportbild-Kolumne. „Wenn Manchester United für Paul Pogba 105 Millionen zählt, ist bei Aubameyang sicher noch Luft nach oben. Er hat gezeigt, dass er für seine Mannschaft wichtiger ist als Pogba, der bei United nicht die Erwartungen erfüllt.“

Für Matthäus wären PSG und Aubameyang eine perfekte Kombination. Und er glaubt, dass Nasser Al-Khelaifa, der Macher bei den Parisern, bereit ist, viel Geld in die Hand zu nehmen, um seinem uruguayischen Stürmer Edinson Cavani den Dortmunder Aubameyang zur Seite zu stellen. „Paris hat sich große Ziele gesetzt – bei Nasser heißt das: Titel. Dafür will er die besten Spieler holen. Und Aubameyang zählt auf seiner Position nicht nur für mich inzwischen zu den Besten.“ Mit einer Schmerzgrenze sei daher nicht zu rechnen: „Am Beispiel Julian Draxler konnte die Bundesliga bereits sehen, wie weit Paris bereit ist zu gehen, wenn der Klub einen Spieler haben möchte.“

Matthäus glaubt an die Gesprächsbereitschaft von Watzke

Sollte Aubameyang den Wunsch haben, die Borussia am Saisonende zu verlassen, glaubt Matthäus an die Gesprächsbereitschaft von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke – wenn das richtige Angebot auf den Tisch käme. „Einen Aubameyang gegen seinen Willen zu halten, macht keinen Sinn. Wird der Gabuner in den nächsten Wochen auf der Geschäftsstelle vorstellig, legt ihm Watzke sicher keine Steine in den Weg.“ Im Falle eines Verkaufs würde der BVB viel Geld einnehmen, das in Teilen auf jeden Fall in einen Ersatz für den 28-maligen Torschützen in dieser Bundesligasaison zu investieren wäre.

Matthäus hat zwei Kandidaten im Auge

Auch hier hat Matthäus schon zwei Kandidaten im Auge. „Es wundert mich nicht, dass es Meldungen aus Frankreich gibt, der BVB sei an Alexandre Lacazette interessiert. Der Stürmer von Lyon würde nicht nur aufgrund seiner Schnelligkeit ins BVB-Konzept passen. Lacazette wird dem Ruf der guten Jugendausbildung bei Olympique gerecht, ist mit seinen 25 Jahren und 24 Toren in 28 Ligaspielen nun bereit für den Schritt zu einem europäischen Topklub.“

Eine Alternative wäre ein Edelreservist von Real Madrid: „Mit der Verpflichtung von Álvaro Morata würde der Klub ein Zeichen setzen, an den FC Bayern wie an alle europäischen Topklubs. Der 24-jährige Morata mag ein anderer Stürmertyp sein als Aubameyang oder Lacazette, doch auch er ist ein Garant für Tore. Der Spanier hat in seinen zwei Jahren bei Juventus Turin gezeigt, dass er zu den absoluten Ausnahmestürmern in Europa gehört.“ (ab)