Dortmund. Borussia Dortmund wird im Pokal-Halbfinale beim FC Bayern am Mittwoch stärker besetzt sein als beim 1:4 in der Bundesliga. Marco Reus ist diesmal dabei.
Glücksspiel dürfte einem Charakter wie Thomas Tuchel eher fern liegen. Der Trainer von Borussia Dortmund ist stets darauf bedacht, zufällige Einflüsse zu minimieren, wenn es darum geht, Spiele zu gewinnen. Aber eine Anleihe aus der Welt der Zocker und Glücksritter machte er dann neulich doch, als es um das zweite Duell in München mit den Bayern innerhalb kürzester Zeit ging. Am Mittwoch (20.45 Uhr/ ZDF und Sky live) stehen sich beide Teams im DFB-Pokal-Halbfinale erneut gegenüber und dann, sagte Tuchel, dann erst würden „restlos alle Karten auf den Tisch gelegt“.
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Das schwarz-gelbe Blatt war kein gutes gewesen vor drei Wochen beim Liga-Duell. Das Ergebnis: 1:4. Die Erkenntnis: mehr als chancenlos gewesen. Und doch mischt sich in die Dortmunder Befindlichkeit vor dem neuerlichen Duell große Zuversicht. Sie gründet auf der Schwächephase der Bayern, aber womöglich auch auf diesem Satz von Thomas Tuchel, der suggeriert, dass er weiß, wie an bessere Karten zu kommen ist.
Teilriss des Außenbandes im Sprunggelenk bei Sahin
Nuri Sahin wird zwar nicht spielen können. Er zog sich beim Spiel in Gladbach einen Teilriss des Außenbandes im Sprunggelenk zu. Eine Rückkehr noch in dieser Saison soll möglich sein. Aber ein Trumpf mehr dürfte Marco Reus sein, der in München jüngst rekonvaleszent fehlte. Auch die damals verletzten oder angeschlagenen Julian Weigl, Lukasz Piszczek und Shinji Kagawa waren zuletzt wieder einsatzfähig.
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Zudem sollen die Buben, die Tuchel auch damals auf der Hand hatte, mehr wert sein, weil sie nun einen ersten Auftritt beim Fußball-Marktführer schon hinter sich haben. Eine wichtige Erfahrung sei das für Christian Pulisic (18), Ousmane Dembélé (19) und Co. gewesen, sagte Tuchel. Ein Ausbildungsspiel für den Moment, wenn es ernst wird? Hatte Tuchel gar die Liga-Partie frühzeitig abgeschrieben und dann vorgezogen, die Bayern für die bedeutsamere Partie im Pokal in Sicherheit zu wiegen? Eine gewagte Interpretation.
Andererseits hatte der Trainer nach eigener Aussage mit nichts anderem als einer Niederlage gerechnet und sie nicht mit wirklich allen Mitteln zu verhindern versucht. Jetzt wird das anders sein.