Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen im BVB-Fall
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Dortmund. Die Polizei hat nach den Explosionen am BVB-Bus ein Bekennerschreiben am Tatort gefunden. Am Morgen gehen die Ermittlungen am Tatort weiter.
Borussia Dortmund steht nach den Explosionen, die zu der Absage des Champions-League-Viertelfinales in Dortmund gegen die AS Monaco geführt haben, unter Schock. Und der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange stellt klar: „Wir müssen davon ausgehen, dass es ein gezielter Angriff auf die BVB-Mannschaft war.“
Nach Informationen der "Welt" hat die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe die Ermittlungen übernommen. Das Bundeskriminalamt sei demnach mit den Ermittlungen beauftragt worden und habe eine Besondere Aufbauorganisation in Berlin eingerichtet.
Fest steht: Es gab drei Explosionen, kurz nachdem der BVB-Bus das Hotel verlassen hatte. Ein weiterer verdächtiger Gegenstand entpuppte sich wohl als Müll. Und die Polizei hat am Tatort ein Bekennerschreiben gefunden. Dort werde die Verantwortung für die Tat übernommen, erklärte Staatsanwältin Sandra Lücke. Allerdings werde die Echtheit noch geprüft. Angaben zu einem möglichen Motiv wollte Lücke aus ermittlungstechnischen Gründen nicht geben. Die Echtheit eines Bekennerschreibens kann die Polizei auch am Mittwochmorgen nicht bestätigen. Gerüchte über eine mögliche Erpressung kommentierte Sascha Fligge nur mit den Worten: „Davon höre ich zum ersten Mal.“
Die Polizei ermittelt nach der Attacke auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund mit zwei Verletzten weiterhin in alle Richtungen. Auch ein islamistischer Hintergrund sei nicht ausgeschlossen. Auch seien gewaltbereite Fans oder andere Täter im Blick der Ermittler.
Am Mittwochmorgen gehen die Ermittlungen am Tatort mit Hochdruck weiter. "Die Kollegen sind am Tatort", sagte ein Sprecher der Polizei Dortmund. Dabei gehe es um die Spurensuche. Aber auch der BVB-Mannschaftsbus, den Beamte sichergestellt hätten, werde untersucht. Die Ermittlungen der Polizei liefen die Nacht durch. Wie viele Beamte im Einsatz sind, wollte der Sprecher nicht sagen.
Das Nachholspiel am Mittwochabend soll besonders gesichert werden. „Wir werden für höchstmögliche Sicherheit für beide Mannschaften und alle Stadionbesucher sorgen“, sagte Polizeisprecherin Dana Seketa. Die Reaktionen der Fußball-Fans lobte sie deutlich. „Alle sind in geordneten Bahnen und gesittet nach Hause gegangen“. Dabei seien die Menschen trotz ihrer Verunsicherung einigermaßen ruhig geblieben. Das Lob gehe ausdrücklich an alle Fans genauso wie an den BVB und die Verkehrsbetriebe, mit denen die Polizei in ständigem Austausch stehe.
Neben BVB-Verteidiger Marc Bartra war ein Beamter durch die drei Explosionen gegen 19.15 Uhr neben dem Mannschaftsbus verletzt worden war. Der Polizist fuhr auf einem Motorrad vor dem Bus. Er erlitt ein Knalltrauma und einen Schock. (memo/mit dpa)
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