Dortmund. Das englische Fußballmagazin Four Four Two ermittelt die besten Spieler. Borussia Dortmund ist mit mehr aktuellen als ehemaligen Spielern dabei.

  • In einer Bestenliste eines englischen Fachmagazins sind viele alte und aktuelle BVB-Akteure vertreten
  • Auf einem starken 13. Platz ist Pierre-Emerick Aubameyang gelistet
  • Den größten Sprung nach oben machte Julian Weigl, Marco Reus rutscht deutlich ab

Das englische Fußballmagazin Four Four Two ist im Ruhrgebiet spätestens seit seiner Titelgeschichte über Borussia Dortmund bekannt, als es Anfang 2013 Jürgen Klopps Mannschaft wenige Monate vor dem Einzug ins Finale der Champions League als "heißesten Klub Europas" bezeichnete. Ein wenig parallel zur Fifa-Weltfußballerwahl erstellen die Experten des Blatts zum Ende des Jahres immer wieder eine Liste mit den 100 besten Spielern. Der inzwischen von Thomas Tuchel trainierte BVB ist in dieser Auswahl für 2016 sehr gut vertreten - sogar mit mehr aktuellen als ehemaligen Spielern.

Auch Mkhitaryan und Dembélé gelistet

Bester Ex-Borusse ist Robert Lewandowski, in der Liste hinter einer von Spitzenreiter Cristiano Ronaldo angeführten Ansammlung von Akteuren aus Madrid und Barcelona wird er auf Platz sieben geführt. Lewandowskis Teamkollege in München, Mats Hummels, hat es in der von Offensivspielern dominierten Auswahl auf Platz 50 geschafft. Seine letzte, sehr starke Saison in Dortmund hat Henrikh Mkhitaryan dazu verholfen, trotz des schwachen Starts bei Manchester United auf Rang 60 einzulaufen. Ilkay Gündogan, Dortmunds dritter prominenter Abgang im zurückliegenden Sommer, kommt auf Platz 79.

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Ein aktueller BVB-Spieler hat die Ehre, die Liste zu eröffnen: Ousmane Dembélé wird als 100. der Besten geführt. Nur 100.? Mitnichten. "Bei der Veröffentlichung der 2015er Liste vor einem Jahr hat Dembélé gerade mal drei Spiele für die erste Mannschaft von Rennes gemacht", schreibt Four Four Two über den 19 Jahre alten Franzosen, "dass er es jetzt in die Liste geschafft hat, zeigt seine erstaunliche Entwicklung in den letzten zwölf Monaten."

Reus Verlierer, Weigl Gewinner

24 Plätze verloren hat Marco Reus. Die Engländer begründen die Einstufung auf Platz 70 vor allem mit dem Verletzungspech des Nationalspielers. "Mit 27 sollte er in der Blüte seiner Karriere sein. Aber Reus kämpft damit, verlorene Zeit aufzuholen: ein verlorenes Champions-League-Finale, verlorene Welt- und Europameisterschaften."

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Ein großer Gewinner des Jahres 2016 ist Julian Weigl. Joachim Löw belohnte den 21-Jährigen für seinen Aufstieg mit der EM-Teilnahme, auch wenn der Bundestrainer Borussias Mittelfeld-Chef nicht einwechselte. Four Four Two stuft Weigl auf Rang 65 ein: "Er gibt in Dortmund das Tempo vor und ist ein entscheidender Mann in der Defensive." Mit seinem "schlauen Positionsspiel, Tackles und Balleroberungen bringt er den BVB immer wieder in Ballbesitz."

Aubameyang klettert um 19 Plätze

Wer als vorletzten Dortmunder nun Mario Götze (2015 noch 47.) oder André Schürrle erwartet, wird enttäuscht. Mit einem Europameister aus ihren Reihen werden die BVB-Fans aber dennoch leben können: Raphael Guerreiro ist 48. der Top-100-Liste. Die Magazin-Experten urteilen über ihn: "Wie Frankreichs Fans sich gewünscht haben müssen, Guerreiro hätte sein Geburtsland statt das seines Vaters gewählt" bei der Entscheidung, welches Nationaltrikot er tragen wolle. Stattdessen habe der Portugiese, der in Le Blanc-Mesnil in Zentralfrankreich das Licht der Welt erblickte, im EM-Finale Paul Pogba völlig neutralisiert. Seine "kraftvolles und technisch ausgereiftes Spiel, sein taktisches Verständnis und Effektivität" hat der 22-Jährige auch schon bei Schwarz-Gelb unter Beweis gestellt.

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Dortmunds Bester ist und bleibt laut Four Four Two aber Pierre-Emerick Aubameyang. Im letzten Jahr noch 32., wird der Gabuner nun sogar auf Platz 13 geführt - und damit sogar noch vor Pogba (14.), den Manchester United mit einer Ablöse jenseits der 100-Millionen-Grenze zum teuersten Spieler der Welt gemacht hat. Der 27-jährige Aubameyang "ist der Stürmer, den sich Borussia Dortmund gewünscht hat". Afrikas Fußballer des Jahres 2015 sei auf dem Zenit seines Könnens angekommen, "dort, wo Luis Suarez, Sergio Agüero und der Mann sind, dessen Geist er beim BVB vertreiben sollte: Robert Lewandowski". Auch Aubameyangs auffälliger Lebensstil mit goldenen Autos und extravaganter Kleidung gefällt den Engländern. Sie erwarten von ihm nun allerdings den nächsten Schritt: "Er muss seine Performance in den größten Spielen noch steigern. In der Europa League hat er seine Qualität angedeutet, vor allem gegen Tottenham. Er hat aber nicht geliefert, als es wirklich darauf ankam."

Neben 14 Spielern von Meister Bayern München und den fünf Dortmundern hat es aus der Bundesliga nur noch Julian Brandt von Bayer Leverkusen (Nr. 91) in die Top 100 geschafft. Als frühere Schalker sind die Weltmeister Manuel Neuer (Nr. 10) und Mesut Özil (Nr. 20) vertreten.