Frankfurt/Main. Der DFB-Kontrollausschuss hat das Ermittlungsverfahren gegen Jens Lehmann vom VfB Stuttgart und Neven Subotic von Borussia Dortmund eingestellt. Der BVB-Spieler wird allerdings mit einer internen Geldstrafe zur Kasse gebeten.
Gegen die beiden Profis war wegen Verdachts des krass sportwidrigen Verhaltens in der Form einer Tätlichkeit ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Nach der Stellungnahme und zwei Befragungen von Schiedsrichter Helmut Fleischer (Hallstadt), der Auswertung von Mitschnitten mehrerer Fernsehsender sowie den Stellungnahmen der beteiligten Spieler und Vereine geht der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) davon aus, dass der Schiedsrichter eine in sportgerichtlichen Verfahren nicht mehr angreifbare Tatsachenentscheidung getroffen hat.
Nicht mehr angreifbare Tatsachenentscheidung
Nach den Feststellungen des Kontrollausschusses hat Fleischer, der keine Ellenbogenschläge der beiden beschuldigten Spieler gesehen hatte, auf Torwartbehinderung entschieden. Die im Rahmen der Ermittlungen durchgeführte erneute Befragung des Referees hat ergeben, dass dieser eine Lösung des Kontaktes der beiden Spieler wahrgenommen hat. Zudem hat der Kontrollausschuss weitere Bildmitschnitte in Augenschein genommen. Insbesondere ergibt sich dabei aus einer Hintertor-Perspektive, dass Fleischer das Geschehen im Stuttgarter Strafraum im Blickwinkel hatte.
Mit seiner Entscheidung auf Freistoß für Stuttgart hat der Schiedsrichter damit die Situation insgesamt und abschließend bewertet. Somit hat er eine Tatsachenentscheidung getroffen, die als Prozesshindernis eine weitere sportgerichtliche Verfolgung nicht mehr zulässt. In der 44. Minute des Bundesligaspiels am vergangenen Samstag zwischen Borussia Dortmund und dem VfB Stuttgart (1:1) hatte Lehmann nach Auswertung der Fernsehbilder zunächst Subotic mit dem rechten Ellenbogen gegen den Hinterkopf geschlagen, woraufhin Subotic mit seinem linken Ellenbogen nach hinten schlug und Lehmann im Gesicht traf.
Interne Geldstrafe für Subotic
BVB-Sportdirektor Michael Zorc äußerte sich zufrieden über den Fortbestand der Tatsachenentscheidung. Die Szene sei nicht in zwei Teile trennbar, so Zorc. Bereits am Montag hatte es ein internes Gespräch zwischen Zorc und Subotic gegeben. Dabei waren sich Sportdirektor und Spieler einig, dass sich solch eine Szene nicht wiederholen dürfe. Es wird eine interne Geldstrafe in unbekannter Höhe für Subotic geben. (sid/str)