Dortmund. Borussia Dortmund, der einzige börsennotierte Fußball-Klub in Deutschland, hat im vergangenen Geschäftsjahr ein Minus von 5,9 Millionen Euro gemacht. Als Hauptgründe nannte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke die Wirtschaftskrise und das sportliche Abschneiden.

Die Wirtschaftskrise und fehlende sportliche Erfolge haben bei Deutschlands einzigem börsennotierten Fußball-Bundesligisten, Borussia Dortmund (BVB), für rote Zahlen gesorgt. Das Unternehmen weist für das Geschäftsjahr 2008/2009 einen Konzernverlust von 5,9 Millionen Euro aus, wie aus der am Freitag vorgestellten Bilanz hervorgeht. Im Jahr zuvor hatte der BVB noch einen schmalen Gewinn von 300 000 Euro erzielt. Der Umsatz verbesserte sich dagegen um 5,5 Prozent auf 114,7 Millionen Euro.

Verlust nicht aus Fahrlässigkeit

Die BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (li.) und Thomas Treß. Foto: AP
Die BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (li.) und Thomas Treß. Foto: AP © AP

«Die Finanzkrise hat uns zugesetzt. Der Verlust ist nicht aus Fahrlässigkeit entstanden», sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke. Insbesondere die wichtigen Einnahmen aus der Vermarktung der Spieltage etwa durch Bandenwerbung seien mit Beginn der Krise «wie abgeschnitten» gewesen. Am Saisonende hätten dem Verein hier 1,5 Millionen Euro gefehlt.

Aber auch das frühe Ausscheiden im Uefa-Cup und im DFB-Pokal habe dem BVB zu schaffen gemacht, räumte Watzke ein. Dadurch habe man weniger bei der Fernsehvermarktung eingenommen. Als «Desaster» bezeichnete Watzke in diesem Zusammenhang die Folgen der Auflage des Bundeskartellamts an die Deutsche Fußball-Liga (DFL), ihre Pläne für die zentrale Vermarktung der Bundesliga-Übertragungsrechte komplett zu überarbeiten. Insgesamt hätten die Vereine deshalb in der abgelaufenen Saison über 100 Millionen Euro weniger eingenommen.

Schwarze Zahlen

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Watzke aber wieder mit einer Rückkehr in die schwarzen Zahlen: «Wir fühlen uns gut gerüstet und gehen mit Zuversicht in das neue Jahr.» Die Wirtschaftskrise werde den Verein nicht mehr so stark treffen wie 2009. Der BVB habe in neue Spieler investiert und verfüge jetzt über eine gut aufgestellte Mannschaft, «die den Leuten Freude bereitet». Dafür spreche auch die Zahl von rund 3,7 Millionen Fans.

Mit Trainer Jürgen Klopp habe der BVB zudem eine «hervorragende sportliche Leitung», fügte Watzke hinzu. "Wir haben zwar nicht so viel Geld wie andere Vereine, brauchen vor der Zukunft trotzdem keine Angst zu haben.» (ddp)