Shanghai. . Für den Defensivspieler geht es nach der China-Reise mit Borussia Dortmund zu Olympia. Mit Teamkollegen Matthias Ginter will Sven Bender für Furore sorgen.

  • Für Sven Bender von Borussia Dortmund geht es nach der China-Reise zu Olympia
  • Mit Matthias Ginter will der Defensivspieler in Rio für Furore sorgen
  • Die beiden wollen sich auch andere Sportarten anschauen

Matthias Ginter schüttelt den Kopf. Die Hand will er den anwesenden Journalisten noch nicht geben. Ansteckungsgefahr. Ein Magen-Darm-Infekt hat den 22-Jährigen gezwungen, erst später nach China zu reisen. Seit Sonntag ist er da. Am Freitagmorgen geht es schon wieder zurück. Reisestress, der nicht endet. Denn nur kurz nach der Rückkehr fliegt Ginter gemeinsam mit Sven Bender nach Brasilien. Die Olympischen Spiele beginnen in Rio de Janeiro. Beide stehen im deutschen Aufgebot.

Für die zwei Dortmunder geht mit der Nominierung ein Traum in Erfüllung, erklären sie im Mannschaftshotel in Shanghai. Ein Traum, für den sie einen wichtigen Teil der Vorbereitung opfern. Am 4. August bestreitet Deutschland das erste Spiel gegen Mexiko. 16 Tage später wäre das Endspiel. Die Bundesliga beginnt für den BVB am 27. August mit der Partie gegen Mainz 05.

Tuchel hat Verständnis für Ginter

Das Turnier läuft, wenn die übrigen Schwarz-Gelben um die Stammplätze kämpfen. „Aber ich will nicht, dass ich es irgendwann bereue, nicht hingefahren zu sein“, meint Ginter. Trainer Thomas Tuchel sei deswegen verständnisvoll gewesen. „Er hat gesagt, dass ich es machen soll“, so der Abwehrspieler.

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„Wenn man so eine Chance kriegt, dann sollte man sie auch ergreifen“, erklärt auch Bender. Der 27-Jährige hat eines der drei „Oldie“-Tickets ergattert, genauso wie sein Bruder Lars und Nils Petersen vom SC Freiburg. Die übrigen Spieler müssen laut Reglement nach dem 31. Dezember 1992 geboren sein. An die Qualität einer Weltmeisterschaft kommt das Turnier deswegen nicht ran. Die Bedeutung will Ginter aber nicht kleinreden: „Man will als Spieler jede Partie gewinnen und eine Medaille mit nach Hause nehmen.“

Turnier mit Superstar Neymar

Außerdem lebt Brasilien für den Fußball. Superstar Neymar wird für die brasilianische Mannschaft spielen. Dem Turnier wird diesmal mehr Aufmerksamkeit zu kommen als bei Olympischen Spielen zuvor.

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Deutschland nimmt erstmal seit 1988 wieder an der Entscheidung teil. Die Qualifikation wurde im letzten Jahr bei der U21-EM geschafft. 18 Profis hat DFB-Trainer Horst Hrubesch nominiert. Darunter auch die Schalker Leon Goretzka und Max Meyer. Die Mannschaft ist ein zusammengewürfelter Haufen. Viel Zeit zum trainieren bleibt nicht. „Aber genau darin liegt die Chance. Jeder weiß, es geht nur über das Team“, sagt Bender. Und ergänzt: „Wir haben alle Bock drauf und versuchen das Größtmögliche zu erreichen.“ Ein konkretes Ziel will er aber nicht nennen. „Ich kann die Stärken von den anderen Mannschaften noch überhaupt nicht einschätzen.“

Ginter hat Faible für Basketball

In der Vorrunde misst sich die deutsche Elf mit Mexiko, Südkorea und den Fidschi Inseln. Die Partien finden in Salvador und Belo Horizonte statt. Weit weg von den übrigen Sportarten in Rio, wo es am 20. August aber um die Goldmedaille geht. „Wir hoffen, dass wir weit kommen, damit wir die ein oder andere Entscheidung live anschauen können“, erklärt Ginter, der Basketball mag, sich in seinem Urlaub auch die NBA-Finals angeschaut hat.

Bender liebt den Sport an sich. Deswegen schätzt er die Olympischen Spiele. „Ich finde es gut, dass auch mal andere Sportarten im Fokus stehen“, erklärt er. Die Teilnahme ist für ihn eine Ehrensache: „Wenn ich als Spieler sage, ich möchte da nicht hin, dann wäre es unfair den anderen Sportlern gegenüber, die in ihren Sportarten ein Leben lang darauf hinarbeiten, um dabei zu sein.“