Dortmund. . Borussia Dortmund hat zu Hause gegen Hannover 96 einige Chancen liegen lassen. Durch das Tor von Henrik Mkhitaryan siegen die Gastgeber am Ende mit 1:0.
- Pierre-Emerick Aubameyang fehlte Borussia Dortmund gegen Hannover 96 verletzungsbedingt.
- Der BVB ließ gegen die Gäste aus Niedersachsen eine Menge Chancen liegen.
- Henrik Mkhitaryan gelang in der 57. Minute der 1:0-Siegtreffer.
Es war vor allem Erleichterung, die sich Bahn brach in der 57. Minute: Henrikh Mkhitaryan, dem zuvor wenig gelungen war, hatte mit einer feinen Einzelaktion das 1:0 für Borussia Dortmund gegen Hannover 96 erzielt und nun brach sich die kollektive Anspannung in grenzenlosem Jubel auf den Rängen und in einer Jubeltraube auf dem Rasen Bahn. Es war die entscheidende Situation des Spiels – weil die Gäste an Harmlosigkeit kaum zu überbieten waren und der BVB nicht seinen besten Tag erwischte.
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Man merkte, dass mit Pierre Emerick Aubameyang der beste Torschütze, der Mann für die finale Zuspitzung des Dortmunder Ballbesitzfußballs fehlte. Der Gabuner hatte sich schon rund drei Stunden vor Anpfiff über das Fotonetzwerk Instagram abgemeldet – er hatte beim 3:1-Sieg im DFB-Pokal-Viertelfinale in Stuttgart einen Schlag abbekommen und schickte nun ein Bild von sich aus dem BVB-Kraftraum in Dortmund-Brackel in die Welt. Mehr könne er heute nicht tun, stand im Begleittext. Mehr durften zunächst auch Sokratis und Erik Durm nicht tun, die auf die Bank rotierten – wo sich zum wiederholten Male auch Julian Weigl, der Shootingstar der Hinrunde einfand. An seiner Stelle begann Matthias Ginter zentral vor der Abwehr, Shinji Kagawa, Gonzalo Castro und Neven Subotic rückten neu ins Team.
Reus trifft die Latte
Doch auch Hannover 96 musste verletzungsbedingt ordentlich umstellen, unter anderem fehlten die in der Winterpause verpflichteten Stürmer Hugo Almeida (Rückenprobleme) und Adam Szalai (Muskelfaserriss). Auch für Spielmacher Hiroshi Kiyotake (Haarriss im Fuß) reichte es noch nicht.
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Von Beginn an hatte der BVB deutlich weniger Probleme, mit den Umstellungen fertig zu werden: Marco Reus, anstelle von Aubameyang im Sturmzentrum aufgeboten, scheiterte nach scharfer Flanke von Lukasz Piszczek freistehend an Hannovers Torhüter Ron-Robert-Zieler (9.). Wenig später setzte der Offensivspieler einen Freistoß aus rund 20 Metern an die Latte (16.). Der BVB machte das Spiel, der BVB drängte, Hannover bemühte sich nur darum, den Ball aus dem eigenen Strafraum fernzuhalten.
Zieler hält lange die Null für 96
Das allerdings gelang den Gästen zunehmend besser, weil den Dortmundern im und am Strafraum die letzte Präzision fehlte und die Offensivspieler in ihren Bewegungen noch zu ausrechenbar waren. Zunehmend hektisch sah man BVB-Trainer Tuchel an der Seitenlinie dirigieren und gestikulieren, doch es blieb dabei: Missverständnisse prägten das Bild, besonders Mkhitaryan hatte zunächst keinen glücklichen Tag erwischt.
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Die Mehrzahl der Chancen hatte dennoch der BVB: Reus schoss einen Freistoß aus ähnlicher Position genau in die Arme von Zieler (28.) – es sollte die letzte gefährliche Szene des Mannes werden, der statt Aubameyang im Sturmzentrum spielte. Auch Schmelzers Schuss aus 20 Metern halblinker Position geriet zu zentral (31.). Die Direktabnahme des Linksverteidigers aus ganz spitzem Winkel wischte Zieler mit den Fingerspitzen über die Latte (38.), Gündogans Versuch aus der Distanz drehte der Hannoveraner Torhüter um den Pfosten (44.).
Erstes BVB-Tor von außerhalb des Strafraums
Doch auch Hannover, lange vom BVB am eigenen Strafraum festgesetzt, tauchte nun ein, zwei Male gefährlich in der gegnerischen Hälfte auf – und nach Edgar Pribs Flanke hatte der BVB Glück, dass Andre Hoffmann freistehend genau auf Bürki köpfte (41.). So ging es torlos in die Pause, die meisten Ballkontakte hatte zu diesem Zeitpunkt Dortmunds Innenverteidiger Neven Subotic – damit war über den ersten Abschnitt fast alles gesagt.
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Nach der Pause brauchte der BVB eine gewisse Anlaufphase – dann versetzte Mkhitaryan auf der rechten Seite zwei Abwehrspieler, bediente Gündogan an der Strafraumgrenze, der aber deutlich zu hoch zielte (54.). Der BVB machte nun deutlich mehr Druck, war aber immer noch viel zu ungenau – bis endlich Mkhitaryan mit dem Ball am Fuß über das halbe Feld lief, mit einem kurzen Schlenker nach innen drei Hannoveraner stehen ließ und aus 20 Metern ins lange Eck schoss (57.). Es war das erste Bundesligator der laufenden Saison, dass der BVB von außerhalb des Strafraums erzielt hatte.
Und Hannover? Die Gäste hatten in Person von Ceyhun Gülselam einen Fristoß aus 35 Metern, der aber näher am Oberrang als am Tor landete (61.). Die Dortmunder dagegen bekamen immer größere Räume zum Kontern, die sie immer kläglicher ungenutzt ließen. Tuchel reagierte auf das noch immer unpräzise Spiel seiner Elf, brachte zunächst Christian Pulisic für Castro (64.) und dann noch Julian Weigl und Erik Durm für Ginter und Mkhitaryan. Und Weigl hätte sich beinahe glänzend eingeführt, doch sein Schuss nach einem Eckball wurde geblockt (76.). Danach blieb es bei Stüchwerk. Der BVB festigte seinen zweiten Platz – Hannover bleibt nach der siebten Niederlage in Folge auf Rang 18 festzementiert.