Wolfsburg. . Mit 2:1 gewann der BVB zwar in Wolfsburg – doch vor allem in Halbzeit zwei lief wenig zusammen. Vor allem ein Stürmer blieb vieles schuldig.
Noten von 2 bis 6 - so bewerten wir die Leistung der Dortmunder gegen Wolfsburg.
Torwart und Abwehr:
- Roman Bürki: Bekam kurz vor der Halbzeitpause einen ordentlichen Anpfiff von Tuchel, weil er für den Geschmack des BVB-Trainers zu hektisch mit dem Ball agierte. In seinem Kerngeschäft, dem Halten von Bällen, kaum gefordert, einzig Caligiuri brachte im ersten Durchgang einen Schuss aufs Dortmunder Tor – genau in Bürkis Arme (38.). In der 60. Minute mit katastrophalem Fehlpass auf Dost, der das 1:1 hätte bringen müssen – rettete dann aber stark gegen den Stürmer, der selbst schoss, statt den völlig freien Draxler anzuspielen. Faustete den Ball wenig später genau auf Draxler, der dann zu zentral schoss – und Bürki die Fußabwehr ermöglichte (62.). Note: 4
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- Lukasz Piszczek: Der Rechtsverteidiger hätte das frühe 1:0 machen müssen – doch vollkommen frei vor dem Tor versuchte er das Abspiel auf den im Abseits stehenden Aubameyang, anstatt selbst zu schießen (9.). Mit hohem Offensivdrang – wenn Wolfsburg allerdings gefährlich wurde, dann meist über seine Seite. Kurz vor Schluss verursachte er dann mit ungestümem Einsatz den Elfmeter an Schürrle (90.) – leitete dann aber mit Verlagerung auf Mkhitaryan das 2:1 ein. Note: 4
- Neven Subotic: Absolvierte erst sein zweites Bundesliga- und drittes Pflichtspiel der laufenden Saison. Überraschte mit zwei präzisen langen Bällen, die Reus hochkarätige Möglichkeiten eröffneten (14./31.). Defensiv meist sicher – aber nicht immer: Vertändelte beispielsweise am eigenen Strafraum den Ball fast an Schürrle und hatte Glück, dass der Querschläger bei einem Mitspieler landete (45.). Auch danach unterlief ihm der eine oder andere Wackler – kurz vor Schluss mit schlimmen Konsequenzen, als ihn Schürrle tunnelte und dann gefoult wurde. Note: 3,5
- Sven Bender: Die BVB-Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen – doch der Aushilfs-Innenverteidiger grätschte den Ball aus kürzester Distanz an die Latte (5.). Seine Hauptaufgabe, das Verteidigen, erledigte er unaufgeregt und sicher, klärte sogar Vierinhas Kopfball auf der Linie (81.) – nur bei Standards hatte er gegen die langen Wolfsburger gelegentlich Probleme. Note: 2
- Marcel Schmelzer: Der Linksverteidiger zeigte eine starke Abwehrleistung und fing fast alles ab, was über seine Seite kam. Nach vorne dieses Mal aber weitgehend wirkungslos. Note: 3,5
Mittelfeld:
- Ilkay Gündogan (bis 53.): Schoss schon früh einen Freistoß aus 25 Metern an die Latte. Landete nach einem Foul von Julian Draxler unglücklich auf dem Steißbein – und wirkte danach gehemmt und deutlich weniger spritzig als in der Anfangsphase. Note: 3
- Shinji Kagawa (ab 53.): Kam für Gündogan und übernahm dessen Position im halbrechten Mittelfeld. Zunächst weitgehend ohne Effizienz – bis er in der Nachspielzeit einen Angriff einleitete und dann Mkhitaryans Hereingabe ins Tor drückte. Note: 3
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- Matthias Ginter: Fand sich dieses Mal auf inzwischen schon ungewohnter Position im defensiven Mittelfeld wieder. Erledigte die Aufgabe sicher und unaufgeregt – im Spielaufbau aber weitgehend wirkungslos. Note: 3,5
- Gonzalo Castro (bis 83.): Im Gegensatz zu seinen bärenstarken Auftritt zuletzt war dies ein deutlicher Rückschritt, der Mittelfeldspieler fand nur selten Bindung zum BVB-Spiel und brachte keine Impulse. Note: 5
- Joo-Ho Park (ab 83.): Kam für Castro. Ohne Note.
Angriff:
- Henrikh Mkhitaryan: Der Armenier war in Durchgang eins der Mann für die wichtigen Momente: Schon nach fünf Minuten flankte er scharf und präzise auf Bender – doch der drückte den Ball an die Latte. Knöpfte dann Guilavogui den Ball ab und spitzelte ihn zu Reus. Ob nun gewollt oder nicht – es war schon seine neunte Torvorlage in der Bundesliga. Wenig später klärte er Naldos Kopfball auf der Linie (35.). In der zweiten Halbzeit aber kam kaum noch etwas von ihm – bis er in der Nachspielzeit den Ball per Direktabnahme in die Mitte legte und so auch das 2:1 vorlegte. Note: 2
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- Pierre-Emerick Aubameyang (bis 83.): Der sonst so gefährliche Stürmer war von der Wolfsburger Abwehr komplett abgemeldet – bis zur 78. Minute, als Reus ihn am langen Pfosten freispielte und er das Tor deutlich verfehlte. Note: 6
- Marco Reus: Behielt frei vor Benaglio die Nerven, umkurvte den Schlussmann und schob zum Tor des Tages ein (32.). Schon in der Anfangsphase hatte er Piszczeks Großchance mit viel Übersicht vorbereitet (9.), legte auch für Aubameyang stark auf (78.). Vergab aber auch zwei gute Gelegenheiten nach langen Bällen von Subotic (14./31.) und brachte sich durch Fehlpässe in aussichtsreichen Situationen um eine bessere Bewertung. Note: 2,5
- Jonas Hofmann (ab 83.): Kam für Aubameyang. Ohne Note.
Last-Minute-Sieg für BVB