Dortmund. Der BVB schlägt überforderte Augsburger mit 5:1 und profitiert erneut von der Galaform Aubameyangs. Der sichert sich nach Abpfiff den Spielball.
Es darf angenommen werden, dass sich Pierre-Emerick Aubameyang von seinem Gehalt ein Zuhause leisten kann, in dem es nicht so sehr schnell an Platz mangelt. Eigentlich. Denn am Sonntagabend stand der Fußball-Profi im Kellergeschoss des Dortmunder Stadions und meinte nach dem 5:1 (3:0)-Sieg der Borussia in der Bundesliga gegen den Tabellenletzten FC Augsburg: "Wir brauchen jetzt zuhause einen größeren Raum." Dann grinste er breit.
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Gemeint ist der Raum, in dem der Stürmer Bälle lagern kann, Bälle aus Spielen, in denen er drei Treffer erzielt. Schon am vergangenen Donnerstag hatte er das Souvenir aus Aserbaidschan mitgehen lassen, als er drei Tore gegen den FC Qäbälä erzielt hatte. Nun war es ihm drei Tage später wieder gelungen, was nicht nur zeitnah einen Architekten nötig machen könnte, sondern auch anderweitig Geld kosten dürfte: Schließlich hatte der Gabuner seinem Bruder am Tag vor der Partie gegen Augsburg Nachrichten geschickt, in denen er versprach, wieder drei Tore zu schießen und dann eine Überraschung besorgen zu wollen.
Aubameyang führt mit Lewandowski Torjägerliste an
Aubameyang trifft derzeit, wie er will: 13 Saisontreffer stehen nach zehn Spieltagen in der Bundesliga für den Torjäger zu Buche. Er führt die Liste mit dem Münchner Robert Lewandowski zusammen an und bringt seinen Trainer Thomas Tuchel fast schon in Bedrängnis, weil der seine Wertschätzung für den Angreifer fast im Dreitages-Rhythmus in neue Worte kleiden muss. Dieses Mal setzte Tuchel zu einer wortreichen Eloge an: "Es ist eine große Freude, sein Trainer zu sein. Wenn ich sehe, wie er als Torjäger seinen Mannschaftskollegen in Mainz die Treffer auflegt, wie er sich mit ihnen freut, dann geht mir das Herz auf. Diese Energie, die er in die Mannschaft steckt, die bekommt er zurück. Jeder gönnt ihm seinen Erfolg, weil er ein Teamplayer ist."
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Und tatsächlich war dieser Sieg gegen Augsburg eine Leistung einer gut harmonierenden Mannschaft, aus dem die Zahlen Aubameyangs herausragten. Er traf nach einer wunderbaren Kombination über den starken Gonzalo Castro und Ilkay Gündogan zum 1:0 in der 18. Minute, zum 4:1 fünf Minuten vor dem Ende und zum 5:1 Sekunden vor Spielschluss. Shinji Kagawa lieferte insgesamt drei wunderbare Vorlagen und war Antreiber einer Mannschaft, die an die Form der ganz frühen Saisonphase erinnerte. Und da waren natürlich auch noch die beiden Treffer von Marco Reus (21./33.), die den Sieger in dieser Partie früh festlegten. Als wolle er seinen Trainer in seiner Meinung bestätigen, sagte Aubameang über seinen Kumpel: "Er ist zurück. Ich freue mich sehr für ihn." Die schwächere Phase nach der Halbzeit und der daraus resultierende Gegentreffer durch Raul Bobadilla störten das schwarz-gelbe Hochgefühl nur unmaßgeblich.
Tuchel: "Aubameyang sollte sich besser beeilen"
Woher sein Stürmer die Sicherheit nehme, sich in der Lage zu fühlen, seine Tore sogar vorherzusagen, wurde Thomas Tuchel noch gefragt. Der runzelte die Stirn und fragte sich lachend: "Woher nimmt er die Sicherheit, dass ich ihn nicht auswechsele. Er sollte sich demnächst besser beeilen, wenn er seine Wetten weiter erfüllen möchte." Ein bisschen was lässt sich also auch bei Herrn Aubameyang noch verbessern.
Fünf BVB-Tore gegen Augsburg