Dortmund. Völlig verdient gewann der BVB mit 5:1 gegen Augsburg - weil zwei Offensivspieler nahezu überragende Leistungen zeigten. Die Dortmunder Einzelkritik.
Noten von 1,5 bis 3,5 - so bewerten wir die Leistung der Dortmunder gegen Augsburg.
Die BVB-Noten in der Übersicht
Roman Bürki: Fast beschäftigungslos - bis aus heiterem Himmel Bobadilla völlig frei vor ihm auftauchte. Doch der Schweizer verkürzte gut und wehrte zur Ecke ab (35.). Beim Gegentor machtlos (49.) und ansonsten kaum geprüft. Note: 2,5
Matthias Ginter: Mit einer kleinen kleinen Unsicherheit in der Anfangsphase, als er Max flanken ließ (15.). Tat ansonsten viel für das Spiel nach vorne - das 3:0 etwa ging hauptsächlich auf seine Kappe: Der Rechtsverteidiger eroberte den Ball, chippte ihn in den Lauf von Kagawa, der kurz vor dem Tor wiederum Reus bediente (33.). Note: 2
Sokratis: Verrichtete seinen Dienst gegen allerdings schwache Augsburger die meiste Zeit gewohnt schnörkellos und solide - bis sein schlampiges Abspiel bei Kohr landete und eine der besten Augsburger Gelegenheiten des zweiten Durchgangs einleitete (65.). Von Werner kurz zuvor böse umgesenst - glücklicherweise ohne Folgen (60.). Note: 2,5
Mats Hummels: Der Abwehrchef war nicht sofort voll im Spiel, hatte leichte Probleme im Stellungsspiel - tauchte beispielsweise unter einer Flanke durch und ließ Koo frei köpfen, der jedoch genau auf Bürki zielte (15.). Mit zunehmender Spieldauer immer souveräner, auch weil von Augsburg so gut wie gar nichts mehr kam - bis zur 49. Minute. Bobadilla stand vor seinem Kopfballtreffer zwar knapp im Abseits, derart frei hätte ihn der BVB-Kapitän aber dennoch nicht zum Abschluss kommen lassen dürfen. Note: 3,5
Marcel Schmelzer: Kurbelte immer wieder über links das Spiel an, harmonierte gut mit Reus. Seine präzise Flanke köpfte Ginter weit neben das Tor (6.). Nach der Pause deutlich stärker in der Defensive gebunden - dort aber ohne Probleme. Note: 2,5
Sven Bender (bis 75.): Erstmals seit langem durfte er wieder auf seiner angestammten Position im defensiven Mittelfeld beginnen - und machte das mehr als ordentlich. Lief viel zu - und war ungewöhnlich passstark: In Durchgang eins kamen 44 von 47 Pässen an den Mann - viele zwar eher quer oder nach hinten, aber auch eine präzise Spielverlagerung kurz vor dem 3:0. Note: 3
Ilkay Gündogan: Anfangs mit einigen leichtsinnigen Ballverlusten im Mittelfeld, aus denen Augsburg aber kein Kapital schlagen konnte. Gewann aber auch viele Bälle im Zentrum und war ein ebenso umsichtiger wie dynamischer Initiator der BVB-Offensive. Ganz stark, wie er Ginters Pass erst zu Castro passieren ließ, durchlief und dessen Steilpass dann genau zu Aubameyang weiterleitete, der nur noch einschieben brauchte - schon stand es 1:0 (18.). Seinen Schlenzer aus 18 Metern parierte Hitz stark (28.). Nach der Pause wie die gesamte BVB-Offensive mit einigen ausgedehnteren Ruhezeiten. Note: 3
Gonzalo Castro (bis 75): Vor allem in der ersten Halbzeit der bislang wohl beste Auftritt des Neuzugangs im BVB-Trikot. Leitete mit Steilpass auf Gündogan das 1:0 an und war auch sonst an vielen gefährlichen Situationen beteiligt: Schickte Kagawa mit feinem Lupfer in den Strafraum (52.), ließ später Ginters Pass auf den Japaner passieren (58.). Großes Engagement - in vielen Szenen fehlte aber die letzte Präzision. Note: 2
Shinji Kagawa: Überragender Auftritt des Japaners. Überall auf dem Feld zu finden, stellte die Augsburger vor nahezu unlösbare Aufgaben. Spielte beispielsweise Callsen-Bracker auf der linken Seite schwindlig, passte dann flach auf Reus - 2:0 (21.). Nahm dann Ginters Chip traumwandlerisch sicher mit der Brust herunter, legte per Hacke ab auf Reus - 3:0 (33.). Auch für Aubameyang und Gündogan bereitete er gute Gelegenheiten vor, außerdem war er derart aggressiv im Pressing, dass Augsburg kaum einmal einen ruhigen Spielaufbau durchziehen konnte. Auch er nahm in der zweiten Halbzeit allerdings einen Gang raus. Einziges Manko: Der eigene Torabschluss war zu unpräzise. Note: 1,5
Marco Reus (bis 82.): Nachdem ihm zuletzt gegen Mainz ein Treffer gelungen war, waren es nun gleich zwei: Grätschte erst Kagawas Hereingabe ins Tor (21.) und schob dann die Hacken-Ablage des Japaners aus kurzer Distanz cool ein (33.). Zeigte daneben ein paar hübsche Kombinationen mit Aubameyang - gönnte sich aber auch die eine oder andere Pause. Note: 2
Pierre-Emerick Aubameyang: Kurz stockte allen BVB-Fans das Herz, als er in der Anfangsphase nach einem Lattentreffer verletzt liegen blieb (9.). Denn der BVB bracht seinen Torschützen vom Dienst - was er neun Minuten später unter Beweis stellte, als er Castros Querpass am langen Pfosten sicher einschob (18.). Stellte die Augsburger Abwehr mit seinem Tempo immer wieder vor Probleme - in der zweiten Halbzeit allerdings weniger präsent. Seinen Schuss von der Strafraumgrenze konnte Hitz halten (80.) - wenig später aber stand er doch wieder gleich zweimal genau richtig und grätschte erst Ramos' verunglückten Schuss ins Tor (85.) und hämmerte den Ball mit dem Schlusspfiff noch einmal ins Tor (90.+1). Note: 1,5
Adnan Januzaj (ab 75.): Kam für Castro. Ohne Note
Julian Weigl (ab 75.): Kam für Bender. Ohne Note
Adrian Ramos (ab 82.): Kam für Reus und bereitete mit einem verunglückten Schuss das 4:1 vor (85.). Ohne Note