Baku. . Jonas Hofmann ist für BVB-Coach Tuchel auch in der Europa League gegen Qäbälä ein Kandidat, Henrikh Mkhitaryan zu ersetzen - bereit dazu ist er allemal.

Was sich erst einmal nach einer gar nicht so beeindruckenden Zahl anhört, gewinnt jedoch bei genauerer Betrachtung an größerer Bedeutung. Wenn Borussia Dortmund heute (17 Uhr deutscher Zeit, live in unserem Ticker) gegen FK Qäbälä den nächsten Schritt zum Weiterkommen in der Europa League machen will, wird der Fußball-Bundesligist dabei von 500 eigenen Fans unterstützt - was eben unter der Berücksichtigung, dass die Schwarzgelben dafür 7000 Reisekilometer und viel Zeit in Kauf genommen haben, äußerst beachtlich ist. “Dass Fans so weite Wege auf sich aufnehmen, nur um uns spielen zu sehen, ist der Wahnsinn”, sagt Jonas Hofmann vor der Partie im Bakcell-Stadion von Baku, “das gibt es nicht bei vielen Klubs auf der Welt. Es beeindruckt und motiviert uns ungemein.”

Zu Saisonsbeginn aus Mainz zurückgekehrt

Gut möglich, dass Jonas Hofmann diesen Leistungsschub auch heute wieder verspüren kann: Weil Henrikh Mkhitaryan die Reise nach Aserbaidschan nicht mit angetreten ist, muss Thomas Tuchel einen Platz in der offensiven Dreierkette neu vergeben. “Wir müssen Henrikhs Ausfall kompensieren, können ihn in der derzeitigen Form aber nicht eins zu eins ersetzen”, erklärt der BVB-Coach, “aber dadurch gibt es die Chance für Jungs wie Jonas, jetzt nach vorne zu treten und in der Herausfordererrolle da zu sein.”

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Was für den 23-Jährigen, der zu Saisonbeginn von seiner Ausleihstation Mainz nach Dortmund zurückgekehrt ist, kein Problem darstellt: “Wenn ich die Chance bekomme zu spielen, was in der Vergangenheit ja schon nicht selten war, will ich sie nutzen und versuchen, mich ins Team zu arbeiten. Wenn ich spiele, bin ich hundertprozentig da.” Mit seiner Entwicklung bei der Borussia zeigt sich Hofmann zufrieden. Er sei noch kein “extremer Stammspieler”, was man auch gar nicht verlangen könne, “weil wir hier nicht bei irgendeinem Verein sind, aber ich bin nach den beiden Verletzungen im letzten Jahr jetzt wieder in einer guten Verfassung.”

Qäbälä wäre zweites Gruppenspiel für Hofmann

Das hat der Mittelfeldspieler, der am häufigsten auf der rechten Außenbahn eingesetzt wird, auch schon bewiesen: Fünfmal ließ ihn Tuchel zwischen dem zweiten und sechsten Spieltag in der Bundesliga ran, davon dreimal zu Beginn. Beim 3:0 gegen Bayer Leverkusen traf Jonas Hofmann selbst, in Ingolstadt (4:0) und Hannover (4:2) legte er für die Kollegen auf. Ein wichtiger Treffer war auch das 1:0-Siegtor im Hinspiel der Qualifikation zur Europa League beim Wolfsberger AC.

Gegen Qäbälä würde Hofmann sein zweites Gruppenspiel im Europapokal absolvieren, beim 2:1 gegen Krasnodar saß er komplett auf der Bank, spielte dafür beim 1:1 in Saloniki durch. Vor dem heutigen Gegner hat der 23-Jährige durchaus Respekt: “Sie werden aber auch uns gut analysiert und erkannt haben, dass wir viel Ballbesitz haben. Daher vermute ich, dass sie tief stehen und versuchen werden, uns auszukontern.” Wichtig sei es, Konter und Standards zu vermeiden. “Ein frühes Tor wäre daher gut, um Ruhe ins Spiel zu bringen. Aber wir haben in den letzten Spielen auch gezeigt, dass wir noch in den letzten 30 Minuten guten Fußball spielen können”, sagt Jonas Hofmann, “und wenn wir dann die drei Punkte mit nach Hause nähmen, schaut es ganz gut für uns aus.”