Dortmund. Es war wahrlich kein Fußballfest, dass der BVB beim 2:1 gegen den FK Krasnodar bot - am besten wusste noch ein junger Startelf-Debütant zu gefallen.
Noten von 3 bis 5 - so bewerten wir die Leistung der Dortmunder gegen Krasnodar.
Die BVB-Noten in der Übersicht
Torwart und Abwehr:
- Roman Weidenfeller: Erneut durfte der in der Liga zur Nummer zwei degradierte Schlussmann in der Europa League ran - und musste sich gleich beim ersten gegnerischen Angriff tunneln lassen (12.). Doch Torschütze Mamaev stand so dicht vor ihm, dass den Schlussmann keine Schuld traf. Gut, dass er bei einem langen Pass auf Smolov weit aus seinem Tor kam - aber dann mit Glück, dass der Pressschlag nicht gefährlich wurde (40.). Danach nicht mehr gefordert. Note: 3,5
- Matthias Ginter: Ob er wusste, dass Torschüzue Mamaev Gebursttag hatte? Es war zumindest ein ordentliches Gastgeschenk, wie er sich auf der rechten Abwehrseite mit einem Bauerntrick verladen und Vorbereiter Smolov ziehen ließ (12.). Auch sonst nicht so sicher wie sonst - zeigte aber eine schöne Hereingabe auf Castro (31.). Und noch wichtiger: Setzte sich stark im Luftkampf durch und köpfte das so wichtige 1:1 (45.+1) - und bereitete mit seiner Flanke das 2:1 durch Park vor (90.). Note: 3,5
- Sokratis: Der eisenharte Zweikämpfer erwischte zunächst nicht seinen besten Tag: Rückte immer wieder zu Zweikämpfen aus der Viererkette heraus - doch diese gingen zu oft verloren und öffneten den Gästen dann Räume. Vor dem 0:1 nicht gut postiert, konnte deshalb die flache Hereingabe nicht abfangen (12.). In der zweiten Halbzeit agierte er dann deutlich sicherer. Note: 3,5
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- Mats Hummels: Auch der Abwehrchef verhielt sich vor dem 0:1 nicht optimal, rückte zu spät ins Zentrum und ließ so den Torschützen blank stehen (12.). Spielte wenig später einen potenziell katastrophalen, da viel zu kurzen Rückpass - und hatte Glück, dass der Gegenspieler nicht durchgelaufen war (17.). Einen Konter konnte er gerade noch per Grätsche ausbremsen, nachdem ihn Smolov scheinbar schon stehen gelassen hatte (32.) - kurz danach aber hob er das Abseits auf und ließ Smolov frei auf Weidenfeller durchlaufen (39.). Nach der Pause besser, aber noch immer nicht frei von Unsicherheiten. Note: 4,5
- Marcel Schmelzer: Insgesamt fehlten dem BVB-Spiel die schnellen Verlagerungen - dadurch kam auch der Linksverteidiger nicht wirklich ins Spiel. Seine beste Szene hatte er deswegen in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als er außen Park schickte - und der zum 1:1 flankte. Defensiv als einziger Abwehrspieler sicher - aber zur Pause ausgewechselt. Das war vorher so abgesprochen. Note: 3
Mittelfeld:
- Gonzalo Castro (bis 61.): Durfte sich mal wieder von Anfang an versuchen - konnte aber nicht wirklich Pluspunkte sammeln. Zu oft versäumte er den richtigen Zeitpunkt zum Abschluss und machte das BVB-Spiel dadurch unnötig langsam. Hatte eine der besten Chancen der ersten Halbzeit, verzog freistehend vom Elfmeterpunkt aber deutlich (31). Die einzig wirklich gute Aktion kam im zweiten Durchgang, als er Aubameyang mit präzisem Steilpass in Richtung Tor schickte (59.). Note: 4,5
- Ilkay Gündogan: Der Mittelfeld-Lenker hatte die erste BVB-Torchance, schoss aus 20 Metern aber deutlich vorbei (5.). Wie gewohnt lief im Spielaufbau das meiste über ihn - allerdings unterliefen ihm ungewohnt viele Ungenauigkeiten, sodass er kaum Akzente setzen konnte. Note: 3,5
- Park Joo Ho: Vor rund zwei Wochen kam er aus Mainz, nun stand er erstmals in der Startelf - und legte im defensiven Mittelfeld los, als wollte er schon in der ersten Halbzeit den Rekord für die meisten zurückgelegten Kilometer brechen. Grobe Fehler unterliefen ihm nicht, lange aber auch nichts Produktives - bis er in der Nachspielzeit von 0:1 punktgenau auf Ginter flankte. Agierte nach der Pause als Linksverteidiger, wo er kaum in Erscheinung trat - bis er in der 90. Minute den Ball aus kürzester Distanz ins leere Tor köpfte. Note: 3,5
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- Adnan Januzaj: Startelf-Debüt für die Leihgabe von Manchester United. Der 20-Jährige zeigte einige gute Ansätze - wenngleich nicht jede seiner Ideen aufging. Schaltete bei einem Freistoß in der eigenen Hälfte schnell und schickte Aubameyang auf die Reise (27.), schickte Mkhitaryan allein aufs Tor (34.), legte Aubameyang eine weitere gute Gelegenheit auf (39.) und leitete mit feinem Pass auf Schmelzer das 1:1 ein (45.+1). Auch nach der Pause - dann als Mittelstürmer - der gefährlichste Dortmunder: Bereitete mit ansehnlichem Dribbling und Pass Mkhitaryans Gelegenheit vor (56.) und scheiterte mit seinem Drehschuss am Torhüter (65.). Auch wenn ihm in einigen Situationen noch leichte Fehler unterliefen: An seiner Technik und Spielübersicht wird der BVB noch viel Freude haben. Note: 3
- Henrikh Mkhitaryan: Hatte zwei der besten BVB-Chancen, legte sich aber frei vorm Tor den Ball zu weit vor und kam dann nicht am Tor vorbei (34.) und schlenzte später den Ball am langen Pfosten vorbei (56.). Lange nicht so wirkungsvoll wie zuletzt so oft - wenngleich er Ramos noch eine gute Chance auflegte (76.). Note: 4
BVB feiert den 2:1-Sieg
- Shinji Kagawa (ab 46.): Kam für Schmelzer und sorgte vorne für deutlich mehr Betrieb. Bereitete unter anderem Januzajs Großchance vor (65.). Note: 3,5
- Julian Weigl (ab 61.): Kam für Castro gab den gewohnt umsichtigen Ballverteiler - hatte aber zu wenig Zeit, um seriös bewertet zu werden. Ohne Note
Sturm:
- Pierre-Emerick Aubameyang (bis 71.): Seine erste gute Tat ereignete sich in Minute 36: Da sprintete er in höchstem Tempo zurück und beendete per Grätsche einen gegnerischen Konter. Offensiv bis zur Pause nur einmal gefährlich, als er nach einer Ecke per Volley aus spitzem Winkel das Außennetz traf (39.). Auch in Durchgang zwei nahezu wirkungslos - von Castro einmal steil geschickt, wurde er mühelos abgelaufen (59.). Und als er nach einem Abpraller das leere Tor vor sich hatte, blieb er der Schuss an einem Abwehrbein hängen. Note: 5
- Adrian Ramos (ab 71.): Kam für Aubameyang. Zeigte gute Ansätze - für mehr war keine Zeit. Ohne Note